Recycling : Mit doppelter Kraft voraus

© Starlinger

Seit Ende August 2020 fertigt der Starlinger am neuen Standort in Schwerin Kunststoffrecyclinganlagen der Baureihe recoSTAR PET. „In den letzten zwei Jahren verzeichnete unsere Sparte Starlinger recycling technology eine starke Nachfrage an Recyclinganlagen. Dieser Bereich stellt mit einem Jahresumsatz von ca. 130 Millionen Euro ein wichtiges Standbein für die Zukunft der Firma Starlinger dar – ein Standbein, das wir weiter ausbauen wollen. Also haben wir uns entschlossen, die Produktionskapazitäten mit einem weiteren Werk zu vergrößern“, erklärt Angelika Huemer, CEO und Managing Partner von Starlinger.

Um der steigenden Nachfrage schnell gerecht werden zu können, entschied man sich für den Produktionsstandort in Deutschland. In Schwerin waren ungenutzte Produktionshallen verfügbar, die für die Fertigung der PET-Recyclinganlagen umgebaut wurden.

Auf insgesamt 11.000 Quadratmetern Nutzfläche werden nun die größten von Starlinger vertriebenen PET-Aufbereitungsanlagen gefertigt. Sie erreichen Ausstoßgrößen von bis zu 3,6 Tonnen pro Stunde. Die ersten beiden am Standort Schwerin gebauten Anlagen werden bereits Ende 2020 ausgeliefert.

Wachstumsmarkt PET-Recycling

„Vor allem beim PET-Recycling erleben wir seit 2018 starkes Wachstum“, sagt Paul Niedl, Verkaufsleiter der Sparte Starlinger recycling technology. Einerseits liegt das an den strengeren Richtlinien für Kunststoffverpackungen und höheren Recyclingquoten, die einzelne Staaten und Staatenverbunde wie die EU vorgeben. Andererseits sind nationale und internationale Markenunternehmen wie Coca-Cola wichtige Impulsgeber. „Diese Markeninhaber – in Österreich zum Beispiel der Mineralwasserabfüller Vöslauer – setzen konsequent ihre Nachhaltigkeitsstrategie um und schaffen damit einen Markt für recyceltes PET“, so Paul Niedl. „Mittlerweile haben wir weltweit beinahe 80 PET Bottle-to- Bottle-Recyclinganlagen bei Kunden in Betrieb, allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es zwölf.“

Was andere Kunststoffe betrifft, sehen Angelika Huemer und Paul Niedl dringenden Handlungsbedarf. Laut ihnen fehlt es an Anreizen für Unternehmen und vor allem an konkreten Vorgaben von Seiten der Politik und des Gesetzgebers, um eine nachhaltige Nutzung und Wiederaufbereitung von Kunststoffen wirtschaftlich und gesellschaftlich zu etablieren. „Auch die Medien spielen hier eine wichtige Rolle. Es braucht verpflichtende Regelungen, deren Umsetzung auch überprüft werden muss“, fügt Huemer hinzu.