Markt : ABB: Roboter für die Gesundheitswirtschaft

Yumi
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Die Technik wird zunächst in einem Health Care Hub auf dem Innovations-Campus des Texas Medical Center (TMC) in Houston (Texas, USA) eingesetzt, das ABB im Oktober 2019 eröffnen wird. Bei dem Labor handelt es sich um die erste Einrichtung, die ABB speziell für die Gesundheitsforschung betreibt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Das Forschungsteam von ABB wird auf dem TMC-Campus mit medizinischem Fachpersonal, Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammenarbeiten, um medizinische Robotersysteme für nicht-operative Anwendungen zu entwickeln. Dies umfasst auch die Laborlogistik und automatisierte Labortechnologien der nächsten Generation.

Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation, sagte: „Die in Houston entwickelten Laborprozesse der nächsten Generation werden die manuellen medizinischen Laborprozesse beschleunigen, sicherer machen und Engpässe in der Laborarbeit verringern oder gar beseitigen. Dies gilt insbesondere für High-Tech-Behandlungen wie die Krebstherapien, die im Texas Medical Center in Pionierarbeit entwickelt wurden. Für diese Behandlungen sind heute noch immer manuelle und zeitaufwendige Testverfahren erforderlich.“

Mehr Zeit für Forschung

Heutzutage verbringt hochqualifiziertes medizinisches Fachpersonal einen Grossteil des Arbeitsalltags mit repetitiven und wenig anspruchsvollen Aufgaben. Die Zahl der Patienten, die behandelt werden können, ist dadurch stark limitiert. Durch den Einsatz von Robotern für diese Aufgaben, können sich die medizinischen Fachkräfte auf anspruchsvollere und produktivere Arbeit konzentrieren. Gleichzeitig werden Testverfahren beschleunigt, wodurch deutlich mehr Patienten behandelt werden können.

ABB hat ein breites Spektrum medizinischer Prozesse analysiert, die in Laboren heute manuell durchgeführt werden. Laut Schätzungen von ABB könnte die Anzahl der jährlichen Tests durch Automatisierung um 50 % erhöht werden. Durch die Übernahme stets wiederkehrender Aufgaben durch Roboter können zudem diejenigen Tätigkeiten automatisiert werden, die mit einem hohen Gesundheitsrisiko für das Personal verbunden sind (RSI-Syndrom: Repetitive Strain Injury – RSI).

Angesichts der alternden Weltbevölkerung geben die Länder einen immer grösseren Anteil ihres Bruttosozialprodukts (BIP) für die Gesundheitsversorgung aus. Die Automatisierung verbessert nicht nur die Qualität der Patientenversorgung, sondern steigert auch die Effizienz im Gesundheitswesen, verspricht ABB. Das hilft, die damit verbundenen gesellschaftlichen, politischen und finanziellen Herausforderungen besser zu bewältigen. Laut einer internen Studie von ABB soll der weltweite Markt bis 2025 auf knapp 60.000 medizinische Roboter für nicht-operative Anwendungen wachsen. Damit wird sich der Markt im Vergleich zum Jahr 2018 nahezu vervierfachen.