Meinung : Wie KI das Ersatzteilgeschäft ankurbeln soll

Ersatzteil-App

Mit Partium finden Techniker, Service-Mitarbeiter und Kunden das richtige Ersatzteil in wenigen Sekunden.

- © Severin Wurnig www.wurnig-foto.com

Zum Autor: Philipp Descovich ist CEO der Firma Partium. Auf der Ersatzteiltagung am 19. Mai 2022 hält der den Vortrag "What’s this!? AI im Ersatzteilmanagement". Nähere Infos zur Tagung finden Sie hier: https://ersatzteiltagung.at!

Praxisstudien aus den USA, Kanada, Deutschland und Österreich bestätigen, dass es sich bei der Ersatzteilsuche um ein übergreifendes Problem handelt. Zwischen 20 und 50 Prozent ihrer Zeit verbringen Fachkräfte mit der Identifikation und Suche nach Teilen! Und obwohl das Problem heute ohne großen Aufwand absolut lösbar ist, jammern alle lieber über Fachkräftemangel.

Fachkräftemangel in Produktion und Wartung? Kann schon sein. – Effizienzmangel? Auf jeden Fall!

An dieser Stelle einmal drei Beispiele aus der Praxis. Zunächst im Bereich der Instandhaltung: Einer der größten Bahnbetreiber im deutschsprachigen und europäischen Raum veranschlagt 250.000 schwierige Ersatzteilsuchen pro Jahr, die mehr als 15 Minuten pro Suche in Anspruch nehmen. Ein großer Automotivhersteller in Deutschland, der Mitarbeiter*Innen exzellent ausbildet, geht von 12 Minuten pro Ersatzteilsuche aus – und ist sich der Situation bewusst, dass täglich hunderte Suchen pro Werk durchgeführt werden. Die Aufwände sind enorm – und setzen sich nahtlos bei den OEMs fort. Ein österreichischer Maschinenhersteller beschäftigt 150 Mitarbeiter*Innen, die sich zu 80% mit der Beantwortung von Ersatzteilanfragen und 20% mit wertschöpfenden Aufgaben wie der Angebotslegung beschäftigen.

Die Probleme sind zu 100% hausgemacht. Und unglaublich schnell lösbar.

Ja, die ewigen Themen Fachkräftemangel und Stammdatenqualität spielen eine Rolle. Viel häufiger liegt das Übel aber in veralteter oder komplizierter Software, mangelnden Zugriffsmöglichkeiten und dem Umstand, dass man die Vorteile mobiler Technologien nicht nutzt.

Es gibt künstliche Intelligenz, die aus 15 Minuten Ersatzteilsuche 15 Sekunden macht.
Philipp Descovich

In den drei oben genannten Fällen hätten die Unternehmen sich bequem in den Zug der Jammernden einreihen können. Haben sie aber nicht. Sie haben das Problem der zeitfressenden Ersatzteilsuche an der Wurzel gepackt. Im Angesicht einer Ebbe im Fachkräftemarkt, einer mit ihrer umfangreichen Erfahrung in Rente gehenden Baby-Boomer Generation, und immer größerer Sprachbarrieren bei global agierenden Kunden haben sie das Problem mit Technologie gelöst.

Good bye, Stammdatenprojekt!

Es sollte sich eigentlich schon herumgesprochen haben: Das nächste dreijährige Stammdatenprojekt ist nicht die Lösung. Wir sind im 21. Jahrhundert. Es gibt KI, die Ihre existierenden Daten aus verschiedenen Systemen wie ERP/EAM, Katalog und Webshop nutzt und mit allgemein verfügbaren Produktinformationen kombiniert. Und somit aus 15 Minuten Ersatzteilsuche 15 Sekunden macht.

Überlegen Sie nicht, wie das geht. Überlegen Sie, wie Sie das nutzen.

Die Zeitersparnis für den Bahnbetreiber und den Automotivhersteller, die ich eingangs genannt habe, ist enorm. Aber auch für OEMs, die ihre Kunden per App und Hotline bei der Ersatzteilsuche unterstützen, sind die Mehrwerte erheblich. Im genannten Beispiel können sich die 150 Mitarbeiter*Innen auf Angebote und Upsells konzentrieren. Und ganz nebenbei sieht man auch, was zwar gesucht, aber nicht gekauft wird. Und zwar in real time.

Haben Sie Fragen? Dann melden Sie sich gerne bei Partium!

Philipp Descovich ist CEO der Firma Partium.