Gigaplants sollen CO2 filtern : Frank Obrist sorgt auf der COP29 für Aufsehen

Frank Obrist, CEO Obrist Group / Quelle: Obrist Group

Frank Obrist stellte auf der COP29 sein Konzept für CO2-Gigaplants vor.

- © Obrist Group

Auf der UN-Klimakonferenz in der aserbaidschanischen Haupt­stadt Baku stieß er nach eigenem Bekunden bei Staaten, internationalen Industriegruppen und institutionellen Investoren auf reges Interesse mit dem Konzept von Sub-Zero-Gigaplants, riesigen Anlagen zur Methanolerzeugung aus Solarenergie, bei denen die Direktentnahme von CO2 aus der Atmosphäre (DAC) eine zentrale Rolle spielt. Er ist überzeugt, dass erneuerbare Energie­träger im Wettbewerb mit fossilen Energiequellen nur gewinnen können, wenn sie wirtschaft­licher sind.

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Daher bringt er den wesentlichen wirtschaftlichen Vorteil der Gigaplants auf den Punkt: „Methanol ist weitaus kosten­günstiger als jeder andere Energieträger.“ Ebenfalls wichtig für die Wirtschaftlichkeit: Methanol kann über die gleichen Transportwege wie fossile Energieträger weltweit verteilt werden. Es müssen keine neuen Stromtrassen errichtet oder Kühl- und Drucktransportbehälter, wie es bei Wasserstoff notwendig wäre, gebaut werden. Die Rendite der Gigaplants wird in einer Due Diligence, die in Baku stark nachgefragt wurde, mit 21 Prozent auf das eingesetzte Kapital angegeben. „Das neue weltweite ETS-Abkommen macht Investitionen in Sub-Zero-Energie nochmals attraktiver“, sagt Frank Obrist.

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Das Gigaplant-Konzept von Frank Obrist. - © Obrist Group

"Gesprächspartner in Baku waren beeindruckt"

Er legt allerdings großen Wert darauf, dass sein Gigaplant-Konzept nicht nur den Investoren, sondern vor allem auch dem Klima nutzen soll. Der Begriff „Sub Zero“ steht dafür, dass der Atmosphäre bei der Methanolproduktion mehr Kohlendioxid entzogen als bei der späteren Verbrennung freigesetzt wird. Laut Due Diligence entfernt eine Gigaplant jedes Jahr mittels DAC netto mehr als 6,2 Milliarden Tonnen an CO2 aus der Atmosphäre. Den dabei entstehenden Kraftstoff bezeichnet die Obrist Group als „aFuel“ für „Atmospheric Fuel“. Als Nebeneffekt entstehen dabei rund 228.000 Tonnen Kohlen­stoff im Jahr, aus dem sich Kohlen­stofffasern oder Kunststoffe herstellen lassen, was das CO2 dauerhaft bindet und zugleich die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter steigert. „Viele meiner Gesprächspartner in Baku waren beeindruckt, wie technisch konkret, durchgerechnet und mit einer Due Diligence unterlegt das Konzept der Gigaplants zur Methanolproduktion ist“, sagt Frank Obrist über seine Begegnungen auf der COP29.

Die Diskussionen um die weltweiten Erhöhungen der staatlichen Budgets zur Klimarettung in Baku kommen dem Obrist-Ansatz ebenfalls entgegen. Frank Obrist erklärt: „Die Anschub­finanzierung für die Gigaplants wird in vielen Fällen sicherlich durch staatliche Mittel erfolgen. Die Aufstockung der dafür vorgesehenen Finanzressourcen stellt also eine gute Nachricht für das Klima, alle Konzepte zur Reduzierung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre und damit auch für uns dar.“