Die Bürokratiebelastung ist für die österreichischen Industriebetriebe eine erhebliche Herausforderung und bringt sie immer mehr ans Limit. Eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent der Unternehmen beurteilt die Bürokratiebelastung in einer aktuellen Umfrage der Sparte Industrie der WKOÖ als zu hoch und nicht mehr verhältnismäßig.
„Dieses eindeutige Resultat untermauert die Notwendigkeit und Dringlichkeit, mit der Maßnahmen zur Entbürokratisierung ergriffen werden müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe zu sichern und zu stärken,“ fordert Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ. Für 43 Prozent der Betriebe ist die Bürokratiebelastung seit langem (über zehn Jahre) ein Thema.
„Bemerkenswerterweise gaben jedoch 25 Prozent der Unternehmen an, dass die Problematik der Bürokratie erst in den letzten drei bis fünf Jahren verstärkt aufgekommen ist. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass neue gesetzliche Vorgaben und Regelungen in jüngerer Zeit die Belastung durch die Bürokratie weiter verschärft haben. Insbesondere bei den Lieferkettengesetzen sowie in der Abfallregulatorik fehlt es an praxistauglichen Umsetzungsgesetzen. Hier sind klare, einfache und umsetzbare Regelungen notwendig, um den Verwaltungsaufwand für Unternehmen zu reduzieren und die Einhaltung zu erleichtern. Für viele Betriebe ist auch die verpflichtende Mitwirkung an der Erhebung von Statistiken eine massive Belastung ohne direkten Mehrwert“, so Frommwald.