Kunststoff : Warum Kunststoff eine Zukunft hat
Der Grundtenor des 5. internationalen Polymerkongresses am vergangenen Donnerstag: Kunststoff werde oft zu Unrecht verteufelt, obwohl er einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leiste. 250 Teilnehmer und Experten tauschten sich über nachhaltige Visionen für den Werkstoff Kunststoff, die Zukunft der Märkte und Innovationen der Gegenwart aus. Das Zukunftspotenzial sei ebenfalls vorhanden: Leichtbau, E-Mobilität und viele andere Sparten seien auf Kunststoff angewiesen. Digitalisierung, Kunststoff-Image und Circular Economy sind weitere Faktoren, mit denen die heimischen Unternehmen ihre Marktposition festigen möchten.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sei Voraussetzung, die durch Kunststoff – oder besser Plastik – verursachten Umweltprobleme zu lösen. „Sie bietet die Chance, das Image von Kunststoffen wieder auf ein Niveau zu heben, das ihrer Bedeutung für unser tägliches Leben gerecht wird“, betont Manfred Hackl, Beiratssprecher des Kunststoff-Clusters und CEO der Erema Group. Greiner-CEO Axel Kühner betonte, dass Kunststoff Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sei. Aus seiner Sicht trägt Kunststoff zum Klimaschutz bei: 10 Prozent der CO2- Emissionen werden durch Verpackung verursacht, 90 Prozent durch Lebensmittel. „Wenn wir Verpackungen einsparen, erzeugt Lebensmittelabfall das 13-fache an CO2, welches wir vermeintlich einsparen.“
„Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ist extrem komplex"
Die Umsetzung der Circular Economy sei – noch – mit einigen Schwierigkeiten verbunden: „Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ist extrem komplex, bedingt durch zahlreiche Polymerarten, verschiedenste Anwendungen, Verunreinigungen und Anforderungen an die Rezyklate für Neuwaren“, so die Experten. Diese komplexe Aufgabe sei nur durch Kooperation und Innovation lösbar.