Innovation des Monats : Neue Leitfähigkeitsadditive

C-Polymers aus dem niederösterreichischen Tresdorf ist weltweit einer der wenigen Produzenten von Nanotubes. Das sind winzig kleine, aus Kohlenstoff bestehende Röhrchen, deren Durchmesser kleiner als 100 Nanometer ist. Diese Polymere sind der ideale Grundstoff für komplexe Bauteile. Deshalb werden heute Stahl und andere Metalle sukzessive durch Polymere ersetzt. Ein Problem war bisher die fehlende elektrische und thermische Leitfähigkeit, da Polymere an sich isolierendes Material sind.
Um beim Endmaterial die gewünschten Eigenschaften zu erreichen werden verschiedene Additive beigemischt wie etwa Ruß, Carbon, Metallfasern, Keramiken oder ähnliche. Jeder dieser Zusatzstoffe beeinflusst aber das gesamte Eigenschaftsbild des Materials auch auf eine ungewünschte Art und Weise – man könnte sagen als Nebenwirkung. Es wird etwa spröde, verliert an Oberflächenqualität oder der Abrieb wird verstärkt. Bei Carbon Nanotubes kommen diese „Nebenwirkungen“ nicht vor. Thermoplaste erhalten eine hervorragende elektrische und thermische Leitfähigkeit, sowie zusätzlich eine erhöhte mechanische Festigkeit.
Andreas Eder, Leiter Technologie bei C-Polymers: „C-Polymers produziert als Österreichs einziges Unternehmen Carbon Nanotubes als Kunststoffadditiv in einem modernen, nahezu CO2-freien, patentierten Fertigungsverfahren."
Weniger ist mehr.
Man benötigt auch nur sehr wenig dieser Nanotubes, wodurch die Grundeigenschaften der Polymere erhalten bleiben. Das Material bleibt flexibler und ist besser zu verarbeiten. Je weniger Material beigemischt wird umso idealer ist es für den Grundstoff. Werden Nanotubes als Beimischung verwendet, so ist ein Drittel bis ein Viertel weniger als herkömmliches Additiv-Material notwendig.
„Wir bieten ein breites Sortiment von polymergebundenen, staubfreien Carbon Nanotube Masterbatches und Compounds an, erklärt Reinhard Kriegbaum, Geschäftsführer von C-Polymers GmbH. „Vor allem in den Branchen Halbzeuge, Halbleiterindustrie, Elektronikindustrie, Automobilindustrie, Medizintechnik und im Packaging Bereich kommen unsere Nanotubes gerne zum Einsatz.“
Gebrauchsanleitung.
Durch die Nanotubes als Additiv und den daraus resultierenden neuen Werkstoffeigenschaften lassen sich viele Produktneuheiten erst realisieren. Bei antistatischen Anwendungen sind Nanotubes nahezu unverzichtbar. Die Verwendung von Polymeren, die mit Nanotubes versetzen werden, ist sehr vielseitig und reicht von benzinführenden Systemen über Gefahrgutbehälter bis hin zu Hochtemperaturanwendungen und Reinraumtechnik. Gerade in diesen Bereichen sind Nanotubes heute schon etabliert, da bei Polymeren ohne diesen Zusatz sich Partikel leicht „herauswaschen“ lassen oder stark abnutzen.
Mit Nanotubes ist das aber nicht mehr der Fall. In Kombination mit anderen Additiven sind spezielle Compounds auch in der Kabel- und Elektronikindustrie sehr beliebt, immerhin erhält der Kunststoff dadurch eine höhere Durchschlagsfestigkeit als mit Basispolymeren. Neben der Herstellung von Nanotubes hat sich C-Polymers nun auch auf das Recycling von Polymeren spezialisiert. Alle sortenreinen Thermoplaste werden hier wiederverwendet.