AutoStore beim Zusteller : So automatisiert "Gurkerl" sein Lager in Wien

ABD0019_20241015 - WIEN - ?STERREICH: ++ THEMENBILD ++ ZU APA0055 VOM 15.10.2024 - Das Logistikzentrum des Online-Lebensmittelh?ndlers gurkerl.at aufgenommen am Mittwoch, 9. Oktober 2024, in Wien. Der in Wien und Umgebung aktive Online-Supermarkt Gurkerl will nach dem nun finalisierten Ausbau des Warenlagers wieder mehr Kunden anlocken. Der Lebensmittellieferdienst verspricht mit den erweiterten Kapazit?ten "einen umfassenden Neustart" inklusive Zustellung innerhalb von drei Stunden und 15-Minuten-Lieferzeitfenster. Das Warenlager in Wien-Liesing wurde daf?r verdoppelt und teilautomatisiert. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER

Mehr Kunden will der Online-Supermarkt Gurkerl, der in Wien und Umgebung aktiv ist, nach dem nun abgeschlossenen Ausbau seines Lagers anlocken. Der Lebensmittel-Lieferdienst verspricht mit den erweiterten Kapazitäten einen "kompletten Neustart". Dazu gehören die Zustellung innerhalb von drei Stunden und Lieferzeitfenster von 15 Minuten. Dafür wurde das Lager in Wien-Liesing verdoppelt und teilautomatisiert.

- © APA/HELMUT FOHRINGER

Der in Wien und Umgebung seit Ende 2020 aktive Online-Supermarkt Gurkerl will nach dem nun finalisierten Ausbau des Warenlagers wieder mehr Kunden anlocken. Der Lebensmittellieferdienst verspricht mit den erweiterten Kapazitäten "einen umfassenden Neustart" inklusive Zustellung innerhalb von drei Stunden und 15-Minuten-Lieferzeitfenster. Der Online-Supermarkt ist in Wien mit 200 Bestellungen pro Tag im Dezember 2020 gestartet, in Spitzenzeiten waren es bereits über 4.000. Mit Start des Lagerausbaus im Februar 2023 wurde die maximale Kapazität auf 2.000 Bestellungen reduziert. "Das hat uns absolut leid getan", so der Gurkerl-Chef Mark Hübner. Die damit einhergehenden Einschnitte im Sortiment und der Liefergeschwindigkeit seien "alles andere als ideal" für unsere Kundinnen und Kunden gewesen. Mit dem "Neustart" und der Teilautomatisierung des Lagers könne man nun wieder bis zu 4.000 Bestellungen pro Tag abwickeln. Mittelfristig sind auch 8.000 Bestellungen möglich.

Lesetipp: Die ehrgeizigen Pläne des innovativen Lagerautomatisierers aus Norwegen


Das Logistikzentrum des Online-Supermarkts im 23. Wiener Gemeindebezirk wurde während des laufenden Betriebs von 5.000 Quadratmetern auf 10.000 Quadratmeter erweitert und mit automatisierter Lager- und Kommissioniertechnik von AutoStore aus Norwegen und Brightpick aus der Slowakei ausgestattet. "Mit der Automatisierung erhöhen wir die Kapazitäten im Logistikzentrum um 35 Prozent und steigern die Produktivität um 50 Prozent", so der Gurkerl-Chef. Der Zubau zum bestehenden Warenlager und die Teilautomatisierung habe "einen hohen einstelligen Millionenbetrag" gekostet. Derzeit umfasst das Liefergebiet des Online-Supermarkts ganz Wien und Schwechat, Mödling, Baden, Korneuburg, Stockerau, Klosterneuburg, Wiener Neustadt und Eisenstadt. Auch kleinere niederösterreichische und burgenländische Gemeinden in Wien-Nähe werden angefahren. Der Lebensmittellieferdienst will sein Liefergebiet rund um Wien in Zukunft weiter ausweiten. Eine Expansion in eine andere Landeshauptstadt in Österreich ist derzeit nicht geplant.

Gurkerl-Logistikzentrum: Kommissioniertechnik von AutoStore aus Norwegen und Brightpick aus der Slowakei

Lautomatisierung auch in München

Im Zuge des Warenlager-Ausbaus und der Kapazitätsreduktion baute Gurkerl Anfang 2023 laut Medienberichten bis zu 290 Stellen ab. Das Unternehmen selbst hat die Höhe des Stellenabbaus nie beziffert. Aktuell beschäftigt der Online-Supermarkt rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 100 Boten. Bis Ende 2025 könnte die Mitarbeiterzahl wieder auf rund 500 steigen, kündigte der Gurkerl-Chef an.

Gurkerl gehört zu der im Jahr 2014 gegründeten tschechischen Rohlik-Gruppe. Der Online-Lebensmittellieferdienst ist aktuell in Tschechien, Ungarn, Deutschland, Österreich und Rumänien aktiv und verzeichnete 2023 ein Umsatzplus um rund ein Viertel auf 700 Mio. Euro. In München erreichte der Online-Supermarkt innerhalb eines Jahres nach Einführung der automatisierten Lagerlösung im Trocken- und Frischebereich nach eigenen Angaben die Profitabilität.

Gurkerl-Chef Mark Hübner