Energiewende und Stromnetze : So war der erste "Branchendialog Energy" von Rittal und Eplan

Der Branchendialog Energy fand am 20. März im Schalthaus der Grand Hall in Essen statt.
- © Rittal GmbH / Eplan GmbHDer Einladung zum Branchendialog Energy folgten Netzbetreiber, Integratoren, Komponentenhersteller und Beratungsunternehmen. Die Expertinnen und Experten der Stromnetzbranche nutzten die Veranstaltung, um sich über Visionen, Herausforderungen und Bausteine eines zukunftsfähigen Netzes auszutauschen.
Die Referentinnen und Referenten des Branchendialog stellten verschiedene Lösungsansätze und Umsetzungsbeispiele vor. Dabei standen die Themen Digitalisierung, Standardisierung und Automatisierung im Mittelpunkt. In der Herstellung der Komponenten und Schaltanlagen, über den Betrieb der Anlagen, bis hin zur Wartung, bilden sie die wirkungsvollsten Hebel für eine Transformation des Sektors, zur Wahrung der Energiesicherheit und gleichzeitig dem Erfüllen der Klimaziele.
Soll die Energiewende gelingen, muss mit Hilfe dieser Hebel der Aus- und Umbau des Energiesektors rasch geschehen. Die Komplexität des Stromnetzes, Fachkräftemangel, Lieferengpässe und hoher Kostendruck erschweren diese Aufgabe.
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Der Ist-Zustand der Stromnetze
Wie komplex das Thema ist, wurde schnell klar, als Stephanie Kudak, Vertikal Market Managerin Eplan, den Ist-Zustand der Stromnetze beschrieb: 1,9 Millionen Kilometer umfasst es in allein in Deutschland. 800 Netzbetreiber verwalten es. Um ein bidirektionales Netz zu realisieren, müssen bis 2045 rund 500.000 Transformatoren hergestellt und installiert werden. Eine aufwändige Aufgabe, zu deren Bewältigung neben den genannten Hebeln auch ein Kulturwandel in den Unternehmen vonnöten ist, wie die Wirtschaftsingenieurin Svenja Eger und Wirtschaftsingenieur Stefan Vlachakis von Capgemini in einem Vortrag vorstellten.
Das Ende des Vormittags läutete die Paneldiskussion „Stromnetze im Fokus der Digitalisierung“ ein. Vertreter der Hamburger Energienetze, TU Dortmund und TenneT schilderten ihre Erfahrung mit Digitalisierungsprojekten. So stellte Bendic Ritt, Hamburger Energienetze, die Plattform gridlytics vor, über die Netz-, Mess- und Kundenstationen, Leitsysteme, BIM-Modelle oder auch Stammdaten-Verwaltungssysteme miteinander verbunden sind.
Beispielhaft zeigt Rittal wie mit Eplan-Lösungen erstellte Schaltpläne auf die Plattform exportiert und dort weiterverwertet werden können. Ein Forschungsprojektes der TU Dortmund beschäftigt sich mit der Frage, wie durch Markt- und Netzsimulationen eine Flexibilisierung der Netze umgesetzt werden kann.
KI in der Energiewende
In einer zweiten Paneldiskussion am Nachmittag benannten JST Power Equipment, Hitachi Energy, Microsoft und Eplan die Bausteine der Energiewende und diskutieren konkrete Umsetzungsmodelle. Gerrit Helms, Vertikal Market Manager Energy, Eplan, stellt Eplan Project vor: Ein Ökosystem über das Komponentenhersteller, Betreiber, Schaltschrankbauer und Systemintegratoren ihre Daten miteinander austauschen können und damit Planung und Betrieb von Windparks bis zu Umspannwerken ermöglichen.
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Predictive Analytics und Maintenance, Energy Forecasting und Smart Grids waren Thema des Panel-Beitrags von Daniel Schenzer und Philippe Gnand, Microsoft. Sie schilderten, wie Netzbetreiber von der Planung bis zur Wartung KI einsetzen können. Am Ende des Tages waren sich Veranstalter und Teilnehmenden einig, dass die Herkulesaufgabe Energiewende nur im Dialog in angemessenem Tempo vollzogen werden kann.
Welche Lösungen Eplan und Rittal für den Umbau der Energiesysteme bieten, können Interessierte auf den Fachmessen SmarterE vom 5. bis 7. Mai 2025 in München und auf der CIRED vom 16. bis 19. Juni 2025 in Genf erleben.