Kahlschlag : US-Chipkonzern Intel plant wohl, mehr als ein Fünftel der Stellen zu streichen

Etwa ein Fünftel der Stellen soll bei Intel wegfallen. Bereits bis Ende 2024 war die Zahl der Mitarbeitenden weltweit auf 108.900 geschrumpft.
- © wolterke - stock.adobe.comDer US-Halbleiterkonzern Intel steckt in der Krise. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg steht ein weiterer tiefgreifender personeller Einschnitt bevor. Bereits im vergangenen Jahr baute das US-Unternehmen 15.000 Stellen ab. Wie Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eine in die Pläne eingeweihte Person berichtete, soll Intel noch in dieser Woche den Abbau von mehr als einem Fünftel der Belegschaft verkünden.
Mit dem Schritt solle das Management verschlankt werden, um wieder verstärkt auf eine durch Ingenieurswissen getriebene Kultur zu setzen, hieß es. Ein Konzernsprecher lehnte auf Anfrage von Bloomberg einen Kommentar ab.
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Das würde den Schrumpfungsprozess bei Intel fortsetzen. Bereits bis Ende 2024 war die Mitarbeiterzahl weltweit auf 108.900 gesunken, nach 124.800 ein Jahr zuvor. Intel hatte im vergangenen August den Abbau von rund 15.000 Stellen verkündet – damals noch unter dem damaligen Vorstandschef Pat Gelsinger, der dann Anfang Dezember das Unternehmen überraschend verlassen hatte.
Das plant der neue Intel-Vorstandschef Lip-Bu Tan
Die jetzt kolportierten Personalpläne wären die ersten größeren Umstrukturierungen unter dem neuen Intel-Lenker Lip-Bu Tan, der im vergangenen Monat das Ruder beim Konzern übernommen hatte.
Der im kalifornischen Santa Clara ansässige Halbleiterriese hatte in den vergangenen Jahren zunehmend seinen technologischen Vorsprung an die Konkurrenz verloren. Intel hat vor allem Mühe, im Bereich der Künstlichen Intelligenz aufzuholen. Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit Umsatzrückgängen und immer höheren Verlusten will der neue Intel-Chef das Unternehmen nun umkrempeln.
Dazu sollen unter anderem nicht-zentrale Bereiche ausgegliedert werden. In der vergangenen Woche hatte Intel bereits den Verkauf von 51 Prozent an Altera, seinem Geschäft mit programmierbaren Chips, an die Investmentfirma Silver Lake Management verkündet.
Am 24. April will Intel die ersten Quartalszahlen präsentieren
Zugleich will Tan nach eigenen Aussagen wieder zunehmend technische Talente in den Konzern holen und neue Produkte entwickeln, die die Kundinnen und Kunden mehr überzeugen. Dazu müssten auch Fertigungsprozesse besser auf die Bedürfnisse potenzieller Abnehmerinnen und Abnehmer abgestimmt werden, hatte der Manager erst kürzlich erläutert. An diesem Donnerstag (24. April) will Intel seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen, dabei dürfte Tan auch seine Strategie noch weiter erklären.