China-Geschäft belastet Medizintechnikkonzern : Philips enttäuscht Investoren: Ausblick für 2025 fällt unter Erwartungen

Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um 1 Prozent auf rund 18 Mrd. Euro, wie Philips mitteilte. Auf vergleichbarer Basis schaffte der Konzern ein leichtes Plus von 1 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigte sich im Schlussquartal.
- © OlekAdobe - stock.adobe.comDer niederländische Medizintechnikkonzern Philips sieht sich weiterhin mit rückläufigen Umsätzen konfrontiert. Besonders das weiterhin schwierige Geschäft in China belastet das Unternehmen. Auch im neuen Jahr erwartet Philips keine schnelle Erholung. Der vergleichbare Umsatz dürfte 2025 lediglich um 1 bis 3 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mit, wobei Währungs- und Portfolioeffekte unberücksichtigt bleiben. Analysten hatten sich jedoch ein stärkeres Wachstum erhofft.
Für China rechnet der Konzern mit einem Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Die Aktie geriet unter Druck. Philips geht davon aus, dass das erste Quartal schwach ausfallen wird, da die Nachfrage in China weiterhin verhalten bleibt. Für die ersten drei Monate des Jahres wird ein Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine geringere operative Marge erwartet, während sich die Situation im weiteren Jahresverlauf verbessern sollte.
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Philips erwartet für das gesamte Jahr einen Anstieg der Marge im Vergleich zum bereinigten EBITA um 0,3 bis 0,8 Prozentpunkte, was die Marge auf 11,8 bis 12,3 Prozent anheben würde. In dieser Prognose sind auch die Auswirkungen der kürzlich eingeführten US-China-Zölle berücksichtigt.
Aktie verlor fast 9 Prozent
Die Branche wird weiterhin von der verzögerten Auftragsvergabe aus China belastet, die mit den Anti-Korruptionsvorgaben der chinesischen Regierung zusammenhängt. Im Gegensatz zu Philips zeigt sich der deutsche Wettbewerber Siemens Healthineers jedoch optimistischer und rechnet damit, diese Herausforderungen besser ausgleichen zu können. Für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) hatte der DAX-Konzern ein vergleichbares Wachstum von 5 bis 6 Prozent.
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Nach der Veröffentlichung der Philips-Zahlen reagierten Investoren enttäuscht. Die Aktie verlor zum Handelsbeginn fast 9 Prozent, was auch den Kurs von Siemens Healthineers nach unten zog, der um knapp 2 Prozent nachgab. Trotz der schwierigen Umsatzentwicklung habe Philips jedoch seine Einsparungen optimiert, erklärte Analyst David Adlington von JPMorgan. Der Ausblick für 2025 erfordere eine leichte Korrektur der Konsensprognosen. Graham Doyle von der UBS bezeichnete die Quartalsergebnisse und den Ausblick als „ganz ok“, merkte jedoch an, dass viel vom zweiten Halbjahr abhänge und dies die Euphorie bremsen könnte.