Branche : Übernahme im Familienbetrieb scheitert - Was nun?

Nachfolgesuche
© Kfw & IFM Bonn

Der Verband European Family Businesses (EFB) listet beeindruckende Zahlen auf: Rund 17 Mio. Firmen in der EU sind familienkontrolliert. Die Zahlen variieren je nach Definition: Familienkontrolliert bedeutet, dass eine überschaubare Anzahl von Personen (meistens zwei) und/oder deren Familienangehörige die Mehrheit der Firmenanteile kontrollieren. In familiengeführten Unternehmen gehören die Inhaber auch der Geschäftsführung an.

Mit 100 Mio. Jobs im Privatsektor – das ist über die Hälfte aller Stellen – sind Familienunternehmen das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Besonders häufig sind sie im Bausektor und im Handel zu finden. Die Faustregel: Je kleiner ein Betrieb, desto größer ist der Anteil der Familienunternehmen.

Schwieriger Eigentümer-Wechsel

Laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus dem Jahr 2017 werden allein in Deutschland bis 2023 über 500.000 Familienunternehmer in den Ruhestand gehen. Dies ist eine Entwicklung, der sich auch Unternehmer in vielen anderen Ländern Europas gegenübersehen. Die Suche nach einer Nachfolge dauert bis zu fünf Jahren. Fündig kann man entweder innerhalb der Familie, innerhalb des Betriebs oder extern werden.

Scheitert die Suche nach einer geeigneten Nachfolge, muss das Unternehmen aufgelöst werden. Bis zu einem Fünftel der Familienunternehmen in Nachfolgesituation trifft dieses Schicksal. Die Gründe hierfür sind vielfältig, doch vor allem eine wirtschaftlich unsichere Lage schreckt potentielle Interessenten ab. Sie scheuen das Risiko einer Übernahme. Die Stilllegung trifft dann vor allem kleine und wirtschaftlich weniger erfolgreiche Firmen.

Bei einer Geschäftsauflösung kommen viele Herausforderungen auf den Inhaber zu. Personalentlassungen und Amtstermine, wie die Abmeldung der Beschäftigten, fallen an. Zudem müssen Firmenräumlichkeiten geräumt, die Lagerhallen geleert und anfallender Sperrmüll entsorgt werden. Dabei kommen viele verkaufbare Lagerbestände, Einrichtungsgegenstände und gebrauchte Werkzeugmaschinen zutage.

Spezialisten schaffen Abhilfe

Es kann sich lohnen, für den Verkauf von Gebrauchtmaschinen bei einer Geschäftsauflösung die Hilfe eines Spezialisten anzunehmen. Dieser übernimmt die zeitintensive Arbeit − von der Bewertung der Maschinen über deren Vermarktung und den Transport. Zudem lässt sich so ein höherer Verkaufswert für die Gebrauchtmaschinen erzielen. Dabei ist die menschliche Herausforderung von Werkstattauflösungen nicht zu unterschätzen. Oft steht ein ganzes Lebenswerk zum Verkauf, in das der Inhaber alle Kraft gesteckt hat.

Einer dieser Spezialisten für Firmenauflösungen ist das Industrieauktionshaus Surplex, über das jährlich 55.000 Gebrauchtmaschinen vor allem aus der Metall-, Holz- und Baubranche den Besitzer wechseln. Entweder werden die Industriegüter über die Auktionsplattform versteigert oder das gesamte Inventar wird zum Festpreis von Surplex übernommen und auf eigene Rechnung angeboten. Nachdem die Kunden ihre Käufe im zu schließenden Betrieb abgeholt haben, wird das leere Gebäude besenrein an den Eigentümer übergeben. Die Auflösung des Familienunternehmens ist eine komplexe Herausforderung, bei der ein Dienstleister dem Inhaber viele Aufgaben abnehmen kann. Das schafft Raum für neue Perspektiven und öffnet neue Türen.

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