Aus- und Weiterbildung : Ist Österreichs Weiterbildung am Digital-Trip?

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Was bietet aktuelle Weiterbildung überhaupt?Auch wenn man viele Lehrgänge im Programm hat, wie das BFI mit 4.000 Kursen, so ist ein Trend heute unübersehbar, der für alle Angebote gilt: „Modernste Lehrmethoden, direkt im Job anwendbares Wissen, Vereinbarkeit von Beruf und Fortbildung und inhaltliche Breite“, skizziert Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien. Und am viel strapazierten Begriff Prozess führt auch bei Weiterbildung kein Weg vorbei: „Ohne das Wissen über die internen Abläufe sind Transformationsprojekte zum Scheitern verurteilt“, betont Silke Palkovits-Rauter, Studiengangsleiterin FH Burgenland.

Kann „Mixed Content“ in Kursen punkten?

Zunehmend herrscht mehr Vielfalt im Angebot: „Studierende können sich entweder zum technisch versierten Manager oder zum Techniker mit Rundumblick ausbilden lassen“, erklärt Markus Tauber, FH Burgenland Studiengangsleiter am Beispiel des aktuellen Kurses „Master Cloud Computing Engineering“. Und abgehoben darf man als Lehrender längst nicht mehr sein: „Unsere Trainer sind Praktiker“, das ist für Bibiane Sibera, ÖPWZ-Bildungsmanagement, eine Selbstverständlichkeit. Auf einen ganz speziellen Bildungscocktail setzt Christine Stöckler-Penz, Leitung TU Graz Life Long Learning: „Der kompakte Mix aus Technik-Inhalten mit Themen der Systemtransformation wird sehr positiv beurteilt“.

Wie sieht Weiterbildung 2030 aus?

Jedenfalls ist sie Number One, meint Franz-Josef Lackinger: „Es gibt gesamtgesellschaftlich betrachtet kein wichtigeres Thema als Bildung.“ Ein Aspekt dabei wird immer wichtiger, so Silke Palkovits-Rauter: „Das Formulieren von technischen Anforderungen oder die Entwicklung operativer Prozesse entlang neuer Software“. Das braucht aber effektiven Input, nämlich „präzise Informationen“, kombiniert mit „Best Practice Modellen“, wie Bibiane Sibera feststellt. Leichter wird die berufliche Orientierung aber nicht, wie Christine Stöckler-Penz für 2030 betont: „Durch zunehmende Fragmentierung beruflicher Laufbahnen wird das einzelne Individuum zunehmend gefordert sein, Wissen zu aktualisieren.“ Daniel Ruthardt, Fachbereichsleiter WIFI Wien, setzt dabei auf Digital Learning: „Die Digitalisierung macht auch vor Ausbildungen nicht halt!“

Wie lernt man in Zukunft, linear oder digital?

Weg von „Belehrung“ und reiner „Wissensvermittlung“, so Franz-Josef Lackierer, hin zu „Blended Learning-Angeboten und Mikrolern-Einheiten“ , die orts- und zeitunabhängig nutzbar sind, in einem „selbständigen Wissensaneignen“, geht der Trend. Standardisierte Vermittlungsmethoden reichen nicht mehr aus. Web ist außerdem auf der Überholspur, so Bibiana Sibera, denn„Online-Formate entwickeln sich weiter“. Der Ort des Geschehens ändert sich ebenfalls massiv, denn „Lernen am Arbeitsplatz – digital gestützt - wird sicher vermehrt ein Thema werden“, so Christine Stöckler-Penz, auch „Formate wie fachliches Kurzzeit-Coaching werden zunehmen.“ Dazu laufen an der TU Graz schon Pilot-Anwendungen.

Stirbt klassische Weiterbildung aus?

Manfred Hämmerle, Geschäftsführer imh, ermittelt jährlich mit dem Weiterbildungsindex (WEBI) und prognostiziert: „In 5 Jahren werden wir uns ,klassisch und online’ kombiniert weiterbilden, das sagen 8 von 10 Befragten“. Und dennoch: „Der klassische Seminar- und Konferenzbesuch vor Ort wird kein Auslaufmodell werden“, so der WEBI-Experte: „Im Gegenteil: Er wird durch interaktive digitale Bildungsformen ergänzt.“ Old-School allein landet aber eindeutig am Abstellgleis: „An die rein klassische Ausbildung ohne digitale Unterstützung glauben weniger als 10%.“

Was boomt? Fernkurs oder vor Ort?

Pragmatisch sieht das Silke Palkovits-Tauber für die über 70% Kursbesucher, die im Job stehen: „Wer berufsbegleitend studiert, kommt zu den geblockten Lehrveranstaltungen an den Wochenenden.“ In der Ergänzung funktioniert auch die Ferne: „Durch internetbasierte Fernlehreteile kann jeder selbst entscheiden, wann und wo er sich dem Lehrstoff widmet.“ Eindeutig votet Bibiana Sierra: „Wenn es um die konkrete Umsetzung geht, empfiehlt sich ein Kurs vor Ort.“ Davon ist auch Daniel Ruthardt überzeugt: „Wenn das Ausbildungsziel in kompakter Form schnell erreicht werden soll, mit intensivem Austausch und Betreuung mit und durch Top-Ausbildner - dann ist ein Kurs vor Ort die beste Wahl“.

Einige Weiterbildungsangebote im Überblick:

Für smarte Elektroniker

Name: KNX-Kompaktkurs Gebäudeautomation

Wo: BFI, 1200 Wien

Was: KNX-Zertifikat

Dauer: 2 Wochen

Besonders, weil: Aufnahme in internationale Datenbank als zertifizierter KNX-Partner

Geeignet für: Fachkräfte aus Elektroinstallation und Servicetechniker

Kosten: 1.250,- inkl. 10% UST

Für coole Programmierprofis

Name: Softwareentwicklung mit Java

Wo: BFI, 1030 Wien, sowie Fernstudium

Was: BFI Wien Diplom

Dauer: 2 Monate bei 20 Stunden pro Woche

Besonders, weil: Realistisches Arbeiten mit Best-Practice-Fallbeispielen

Geeignet für: Personen mit Grundkenntnissen Programmiersprache

Kosten: 3.390,- inkl. 10% UST

Für praxisnahe Entwickler

Name: Softwareentwicklung mit C#.net

Wo: BFI, 1030 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1, sowie Fernstudium

Was: BFI Wien Diplom

Dauer: 2 Monate bei 20 Stunden pro Woche

Besonders, weil: Moderne Lernmethoden für zeit- und ortsunabhängiges Lernen

Geeignet für: Personen mit Grundkenntnissen Programmiersprache

Kosten: 3.390,- inkl. 10% UST

Für visuelle Manager

Name: Masterstudiengang Business Process Engineering & Management

Wo: FH Burgenland, Campus Eisenstadt

Was : Master of Science in Engineering - MSc

Dauer: 4 Semester berufsbegleitend, 30 % Fernlehre

Besonders, weil: Erwerb internationaler Zertifikate möglich, Aufbau mit bis zu 50% Blended Learning

Geeignet für: Post Graduate, d.h. nach Absolvierung eine mindestens dreijährigen Studiums - von Bachelor bis Doktorat

Kosten: Keine Studiengebühren

Für digitale Einkäufer

Name: ÖPWZ-Academy Einkauf Goes Digital

Wo: ÖPWZ Wien

Was: Diplom „Digital Procurement Specialist“

Dauer: 4 Tage

Besonders, weil: Spezialthema alltagstaugliche Methoden und Tools für digitalen Einkauf

Geeignet für: Einkaufsleiter und Einkäufer, Supply Chain Manager

Kosten: 2.350,– (exkl. 20 % UST und evtl. Übernachtung)

Für rechnende Faktenchecker

Name: Lehrgang Business Intelligence im Einkauf

Wo: ÖPWZ Wien

Was: Teilnahmezertifikat

Dauer: 3 Tage

Besonders, weil: Strukturierte und unstrukturierte Daten als Basis für komplexe Analysen

Geeignet für: Strategische und operative Einkaufsleiter bzw. Einkäufer, Einkaufscontroller

Kosten: 1.590,– (exkl. 20 % UST. und evtl. Übernachtung)

Für industrielle Datenprofis

Name: Industrial Data Science und IIoT - Die Produktion in der datengetriebenen Industrie 4.0

Wo: ÖPWZ Wien

Was: Teilnahmezertifikat

Dauer: 2 Tage

Besonders, weil: Kooperation mit Fraunhofer Austria

Geeignet für: CEO, CTO, CDO und Fachkräfte, wie Produktions- und Werksleiter

Kosten: 1.055,– (exkl. 20 % UST. und evtl. Übernachtung)

Für umfassende Zahlenjongleure

Name: Big Data Essentials

Wo: TU Graz

Was: Teilnahmebestätigung

Dauer: 3 Tage (3 Module je 8 Unterrichtseinheiten)

Besonders, weil: Anwendungsbezogene Einführung rund um Big Data und Data Analytics

Geeignet für: Experten in den Bereichen IT, Team-, Bereichs-, Abteilungs- und Projektleitung, Process Owner, Innovationsmanager, Chief-Officers

Kosten: Komplettpreis für 3 Module: 1.290,- (UST-frei), enthalten sind Kursunterlagen, Pausengetränke und Mittagssnack.

Für schlaue Datenleser

Name: Data Science. Der Weg von Big Data zu Smart Data.

Wo: TU Graz

Was: Teilnahmebestätigung

Dauer: 4 Tage (8 Module, 2 Module pro Tag)

Besonders, weil: Praxisorientierte Ausbildung zu Data Scientists, speziell für große Datenmengen

Geeignet für: Datenintensive Positionen z.B. in Medizin, Logistik, Tourismus, Bauwesen, mit akademischer Ausbildung und Basiswissen Statistik

Kosten: 1.290,- (UST-frei) pro Person, Kursunterlagen und Pausenkaffee enthalten.

Für intelligente Systemleiter

Name: Ausbildung zum Linux DevOps- und Cloud-Engineer für Einsteiger/-innen

Wo: WIFI Wien

Was: Zertifizierung Linux Foundation Certified System Administrator (LFCS) sowie Docker Certified Associate (DCA)

Dauer: 192 LE, als Tageskurs ca. 12 Wochen, als Abendkurs ca. 24 Wochen

Besonders, weil: Vereint alle notwendigen Kompetenzen, um Digitalisierung zu planen

Geeignet für: Technikerfahrene Anwender/-innen, Administratoren/-innen bzw. Linux-Systemadministratoren/-innen

Kosten: 4.490,-

Für erfahrene Cloudnutzer

Name: Ausbildung zum zertifizierten Linux DevOps- und Cloud-Engineer

Wo: WIFI Wien

Was: Zertifizierung Linux Foundation Certified System Administrator (LFCS) sowie Docker Certified Associate (DCA)

Dauer: 80LE, als Tageskurs ca. 5 Wochen, als Abendkurs ca. 10 Wochen

Besonders, weil: Digitalisierungsschritte effizienter als großes Ganzes verwalten und betreiben.

Geeignet für: Technikerfahrene Anwender, Linux-Systemadministratoren

Kosten: 2590,-

Für logische Durchblicker

Name: Alles digital in der Industrielogistik

Wo: imh GmbH, Wien

Was: Praxisseminar mit Erfahrungsbericht von Roto Frank Austria und Exkursion ins Logistikzentrum Schrack Technik

Dauer: 2 Tage, 8. &. 9.10.2019

Besonders, weil: Hautnaher Einblick in Digitalisierung der Industrie

Geeignet für: Logistiker in Unternehmen

Kosten: ab 1.695,-, Gruppenrabatt möglich

Für informierte Produzenten

Name: Produktionsleiter werden

Wo: imh GmbH, Wien

Was: Vorbereitung auf neue Herausforderungen der Industrieproduktion

Dauer: 4 Tage, 7. bis 10.10.2019

Besonders, weil: Lernen, KPI-Systeme und Kennzahlen richtig einzusetzen inkl. Zertifikat

Geeignet für: Produktionsleiter und die es werden wollen

Kosten: ab 2.695,-, Gruppenrabatt möglich