Nachhaltigkeit : Warum Bosch in Wasserstoff investiert

Bosch Wasserstoff
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Am Standort Hallein wird etwa eine neue Generation von Einspritzsystemen für Wasserstoff entwickelt. Das Projekt wird von der EU-Kommission im Rahmen eines "Important Project of Common European Interest" (IPCEI) mit Fokus auf Wasserstoff „Hy2Tech“ gefördert, teilte das Unternehmen mit.

Details zum IPCEI

Die Europäische Union hat zur Stärkung strategischer europäischer Wertschöpfungsketten ein spezielles Regulativ entwickelt, das die Förderung transnationaler Kooperationen und die Abbildung der Wertschöpfungskette von der angewandten Forschung, Entwicklung und Innovation bis zur erstmaligen industriellen Umsetzung sowie zu entscheidenden Infrastrukturvorhaben im Umwelt-, Energie und Verkehrsbereich ermöglicht.

Diese sogenannten IPCEIs adressieren strategische Vorhaben, an denen sich ausgewählte österreichische Unternehmen mit Einzelprojekten nach Notifizierung durch die Europäische Kommission beteiligen dürfen und die durch die Republik Österreich mit staatlichen Beihilfen außerhalb der AGVO unterstützt werden. Österreich beteiligt sich derzeit am IPCEI Mikroelektronik, IPCEI Batteries (EuBatIn), IPCEI Mikroelektronik II, IPCEI Wasserstoff sowie am IPCEI Life Sciences.

Mit dem Förderinstrument IPCEI Wasserstoff legt die EU den Grundstein für den Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft und fördert Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG

Bosch könnte wichtigen Beitrag leisten

Bosch Österreich wolle die Transformation weg von fossilen Brennstoffen unterstützen, "Wasserstoff als Energieträger ist ein zentrales Instrument, um dies voranzutreiben - vor allem für schwer elektrifizierbare Bereiche", sagte Helmut Weinwurm. Einspritzsysteme für Großmotoren aus Hallein würden weltweit zum Einsatz kommen, etwa in der Schifffahrt, im Schienengüterverkehr, in der Industrie oder in Notstromaggregaten. Bosch Österreich könne deshalb mit ihren Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe "einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten", so Jörg Fettes, Leiter des Bosch-Großmotorengeschäfts am Standort Hallein.

Bosch ist vom Energieträger Wasserstoff überzeugt und arbeitet an der stationären wie an der mobilen Brennstoffzelle. Erstere soll unter anderem in Form kleiner dezentraler Kraftwerke in Städten, Rechenzentren, Handel, Gewerbe, im maritimen Bereich und beim Betreiben von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen. Mit der mobilen Brennstoffzelle will Bosch den klimaneutralen Transport von Waren und Gütern zunächst in LKW ermöglichen. Das Portfolio für Fahrzeuge reicht dabei von einzelnen Sensoren über Kernkomponenten wie dem elektrischen Luftverdichter und dem Stack bis zum kompletten Brennstoffzellen-Modul. Der Serienstart soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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