Cold Metal Transfer : Revolutionäres Schweißverfahren CMT feiert Jubiläum

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CMT eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Materialien miteinander zu verbinden. So können beispielsweise verzinkter Stahl und Aluminium sicher und zuverlässig geschweißt werden. Das schafft Spielraum für kreative Lösungen im Fertigungsprozess.

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Das CMT-Verfahren basiert auf einer reversierenden Drahtbewegung, die eine kontrollierte Tropfenablöse ermöglicht. Diese Bewegung sorgt für einen stabilen Lichtbogen und minimiert die Wärmeeinbringung. Dadurch entstehen nahezu spritzerfreie, saubere Schweißnähte, die eine hohe Qualität und Ästhetik aufweisen. Ein weiterer Vorteil des CMT-Verfahrens ist die geringe thermische Belastung des Werkstücks. Diese reduziert Verzug und Verformung, was besonders bei dünnen Blechen ab 0,3 Millimetern und temperaturempfindlichen Materialien von enormem Vorteil ist. Die präzise Steuerung des Schweißprozesses hilft dabei, anspruchsvolle Schweißaufgaben mit höchster Genauigkeit zu bewältigen. 

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"CMT hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als vielseitiges Schweißverfahren etabliert, das in zahlreichen Branchen Anwendung findet. Die Unterschiedlichkeit und Kreativität, mit der unsere Kundinnen und Kunden CMT zu ihrem Vorteil und zur Lösung ihrer Schweißherausforderungen nutzen, beeindruckt uns manchmal sogar selbst“, berichtet Franziska Eichhorn, Strategic Productmanager, Fronius International. 

Die Vor-zurück-Drahtbewegung von CMT revolutionierte das Roboterschweißen auch mit dem intelligenten Assistenzsystem WireSense. Dieses verbessert die Nahtqualität und Effizienz erheblich, indem es Ungenauigkeiten und Abweichungen in der industriellen Fertigung erkennt und mittels CMT-Schweißprozess überbrückt. Der Schweißdraht dient dabei als präziser Sensor, der die Position der Schweißnaht exakt bestimmt und dynamisch anpasst. Dies spart Material, Zeit und Kosten, da Nacharbeit und Ausschuss reduziert werden.

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20 Jahre CMT: unerreichte Präzision und Stabilität in der Schweißtechnik - © Fronius

Anwendungsvielfalt in unterschiedlichen Branchen

Die Automobilindustrie setzt CMT beispielsweise zum Verbinden von dünnen Blechen und leichten Materialien wie Aluminium ein. Dies gewährleistet starke und zuverlässige Verbindungen bei Fahrzeugrahmen und -komponenten.

Auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie hat sich CMT bewährt. Hier ermöglicht das Verfahren das Schweißen von hochfesten und leichten Materialien, die für den Bau von Flugzeugen und Raumfahrzeugen unerlässlich sind. 

Darüber hinaus findet CMT aufgrund der herausragenden Stabilität des Schweißprozesses Anwendung im 3D-Druck oder in der Elektronikindustrie, wo es für das präzise Löten von Bauteilen eingesetzt wird. 

CMT ist fit für die Zukunft

"Ausschlaggebend sind das perfekte Zusammenspiel der Komponenten und die Präzision, mit der sie gesteuert werden“, betont Eichhorn. "Die Harmonie, mit der unsere intelligenten Schweißgeräte und die Antriebseinheit Robacta Drive CMT, also der zweite Drahtvorschub direkt am Brenner, zusammenarbeiten, ist bis heute unerreicht und wird laufend weiterentwickelt, um den steigenden Anforderungen der Industrie gerecht zu werden. Und das Allerbeste daran: CMT kann bei allen intelligenten Fronius Geräten einfach nachgerüstet werden.“ 

Im Laufe der Jahre perfektionierte der Innovationsführer CMT immer weiter und entwickelte anwendungsspezifisch-optimierte Schweißkennlinien wie beispielsweise CMT Mix, CMT Cycle Step, CMT Cladding oder CMT Braze. 

LaserHybrid CMT wiederum vereint die Vorteile des Laserschweißens mit der CMT-Technologie. Besonders bei hochfesten Stählen und Aluminiumbauteilen glänzt diese Kombination durch hohe Geschwindigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Einem stark gebündelten Laserstrahl, der mit hoher Energiedichte ins Grundmaterial eindringt, folgt unmittelbar der CMT-Prozess, wodurch das Nahtvolumen erhöht und der Wärmeeintrag noch weiter verringert werden kann. Die neueste Errungenschaft sind die für Metall-3D-Druck optimierten Kennlinien CMT Additive Pro. Sie heben die additive Fertigung auf ein neues Level.