Atmosphäre im Konzern "absolut unerträglich" : Bosch-Betriebsrat fürchtet Abbau von bis zu 10.000 Stellen

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratschef Frank Sell kündigte an, Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaften würden einen Aktionsplan für 2025 entwickeln.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratschef Frank Sell kündigte an, Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaften würden einen Aktionsplan für 2025 entwickeln.

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Beim Autozulieferer Bosch stehen nach Angaben des Betriebsrates bis zu 10.000 Jobs auf dem Spiel. Eine Reihe kürzlich angekündigter Personalabbau-Programme gefährdeten bei der weltweiten Nummer Eins rund 8.000 bis 10.000 Stellen, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratschef Frank Sell am Mittwoch.

Er betonte, die Pläne hätten eine Atmosphäre im Konzern geschaffen, die "absolut unerträglich" sei. Sell kündigte an, Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaften würden nun einen Aktionsplan für 2025 entwickeln. Er gehe davon aus, dass Argumente allein nicht ausreichen würden, fügte er mit Blick auf mögliche Streiks hinzu.

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Vier-Tage-Woche gegen Jobabbau

Sell und Adrian Hermes, Konzernbeauftragter der IG Metall und Bosch-Aufsichtsratsmitglied, appellierten an die Geschäftsleitung, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. 

"Wir wollen die Transformation, wir brauchen die auch, aber wir wollen mitgenommen werden", sagte Hermes. Die Arbeitnehmer seien bereit, über eine Vier-Tage-Woche zu reden, um einen Jobabbau zu verhindern. "Wir sind grundsätzlich bereit, über Flexibilisierung zu reden", betonte Sell auch mit Blick auf mögliche Lohnkürzungen.