Es sollte ein IT-Festival im Frühsommer werden. Aber der Versuch einer neuen Cebit hat keine Trendumkehr bewirkt, er hat weiter polarisiert. Vom Lob als „Innovationsvorbild“ bis "IT-Kirmes in der Sinnkrise" war alles dabei. Die Cebit steckt Klemme.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) formuliert als zentrale Herausforderung von Industrie 4.0 die gezielte Vorbereitung der Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt der Zukunft. Nur wie sieht die richtige Bildung aus? Und wer soll dies leisten?
Während Frankreich eine EU Innovationsagentur fordert, gibt Deutschland jetzt Geld für eine nationalstaatliche Agentur für Sprunginnovationen aus. Das ist angesichts der Player China und USA bedenklich.
Hinter dem Hype um Start-ups versteckt sich ein uraltes Problem, das von der Digitalisierung nur noch verschärft wird. Wie schafft man radikale Neuorientierung ohne die existenzsichernde Basis zu verletzen?
Bitkom verunsichert mit der Prognose vom Jobsterben durch Digitalisierung. 3,4 Millionen Arbeitsplätze in fünf Jahren, so der Branchenverband. VDMA, ZVEI und DIHK kontern und befeuern die Digitalisierung als den Job-Motor. Wer hat nun recht?
Versunken in der Hochkonjunktur des Maschinenbaus verschließt Europa die Augen vor China. Ein gefährliches Spiel, denn das Land der Mitte hat längst Afrika zu seiner verlängerten Werkbank erklärt und ist uns nicht nur bildungstechnisch sehr dicht auf den Fersen.
Die Vokabeln sind seit Jahren dieselben: Die Industrie ist 4.0 ready und die Digitalisierung bringt neue Geschäftsmodelle. Nur weil aber ein Ding mit der Cloud vernetzt wird, ist das noch nicht smart. Wenn ein Maschinenbauer plötzlich das Consulting-Geschäft für sich entdeckt, aber schon.
Der Ruf nach einer Definition von Industrie 4.0 verstummt nicht. Auch wenn wir diese nie bekommen werden, gewinnt durch die Diskussion das Technologiefeld Industrie 4.0 an Kontur, zeigt aber gleichzeitig Defizite auf. Die Fokussierung auf Effizienz steht uns im Weg.