Kommentar : Warum jeder seine eigene IoT-Plattform will

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Die IoT-Szene explodiert. Über 750 IoT-Plattformen für die unterschiedlichsten Anwendungen und Einsatzgebiete. Tendenz rasch steigend. Warum? Ganz einfach: Die Phrase „Daten sind das Öl der Zukunft“ greift. Unternehmen wollen Herr ihrer Daten bleiben, denn dort liegen künftige Margen, deshalb baut jeder seine eigene Plattform. Ein guter Schachzug, solange dieser Trend in einem modernen, offenen Eco-System endet. Nur so können auch Partner und Kunden dieser Unternehmen von diesen Plattformen profitieren, indem sie neue Geschäftsmodelle daran knüpfen. Abschotten ist also out. Und das wissen auch die Großen, wie Siemens, Bosch, PTC oder IBM.

Und nicht zu unterschätzen: Auch Start-ups spielen in diesem „Krieg der Plattformen“ eine wesentliche Rolle. Man denke dabei an Relayr oder die bereits akquirierte Cumulocity Plattform der Software AG. Was viele nicht wissen, auch in Österreich haben wir seit mehr als 10 Jahren einen echten Hidden Champion in diesem Bereich. Microtronics ist ein kleines Unternehmen in Niederösterreich, bedient aber die ganz Großen. Während die meisten Plattformen reine Softwarehersteller sind, geht Microtronics einen entscheidenden Schritt weiter und sieht sich als Integrator. Sicherheit, Stabilität und Effizienz ist das Erfolgsrezept der Niederösterreicher.

Kein Standard in Sicht

Aber zurück zu unserem „Krieg der Plattformen“. Es gibt viele, zu viele ja. Aber alle haben ein Ziel: Herr der aktuellen und zukünftigen Datenflut zu werden. So schnell diese Plattformen aus dem Boden sprießen, so schnell, denke ich, werden sie auch wieder verschwinden. Das passiert entweder durch Akquisition oder durch Fusion. Und das erleben wir bereits jetzt: Erst kürzlich verkündete zum Beispiel die Software AG eine Kooperation mit Siemens. Gemeinsam wollen die Partner das cloudbasierte IoT-Betriebssystem Mindsphere branchenübergreifend etablieren. Nicht zu vergessen, dass die Software AG auch Teil des wohl derzeit größten Plattformbuhlers im Maschinenbaubereich „Adamos“ ist. Gerade für CIOs eine knifflige Angelegenheit. Sie stehen vor der enormen Herausforderungen bei ihren IoT-Projeken auf die richtige Plattform zu setzen. Denn tun sie das nicht, hat das Konsequenzen. Leider fällt die Auswahl alles andere als leicht: Jede Plattform buhlt um die Gunst der Hersteller und Anwender. Mit Dell, Adamos und Co. werden es täglich mehr. Der Markt ist extrem fragmentiert, die Angebote sind daher oft nur schwer vergleichbar und eine Standardlösung ist nicht in Sicht. Es hilft nur eine standardisierte Herangehensweise, Leitfäden gibt es im Internet, um jene Plattform zu identifizieren, die zu den eigenen Anforderungen passt.