Festo & TU Wien : Neues Labor für die TU Wien

ERöffnung Festo Labor
© TU Wien

Die Firma Festo verstärkt ihre Zusammenarbeit mit der TU Wien und richtet ein Labor ein, in dem an neuen Lösungen in der Automatisierungs- und Regelungstechnik geforscht werden soll.Egal ob in Produktionsanlagen, in Fahrzeugen oder in der Medizintechnik: In der modernen Industrie müssen komplexe technische Komponenten und leistungsfähige Steuerungssoftware optimal zusammenspielen. Am Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik (ACIN) der TU Wien versucht man daher, komplexe technische Systeme zu modellieren, zu steuern und optimal anzupassen.

Bestehende Kooperation wird vertieft.Seit über 60 Jahren steht die Marke Festo weltweit für Kompetenz in der Fabrik- und Prozessautomatisierung. Das ACIN der TU Wien konnte sich als eine führende Wissenschaftsinstitution auf dem Gebiet der industriellen Mess- und Automatisierungstechnik sowie der Modellierung, Optimierung, Steuerung und Regelung komplexer technischer Systeme etablieren.Drei Kernpunkte der gemeinsamen Forschung.Im Zentrum der Zusammenarbeit zwischen Festo und der TU Wien stehen drei Forschungsgebiete: Die optische Messtechnik, die flexible Automatisierungstechnik und die mathematische Modellierung und optimale Regelung.Die optische Messtechnik soll intelligente Kamerasysteme hervorbringen, die nicht bloß eine Ansammlung von Bildpunkten liefern, sondern selbstständig aus den Bildern wichtige Daten beziehen. Prozessor und Software sind ein fester Bestandteil der Kamera. Damit soll es beispielsweise möglich sein, die Position und die genaue Lage von Werkstücken in einer Produktionsanlage genau zu verfolgen. Auch Materialeigenschaften können mit intelligenten optischen Methoden gemessen werden.

Plug and Play. Flexibilität ist in der modernen Industrie unverzichtbar: Die Produktionshalle der Zukunft soll , ein möglichst breites Spektrum von Erzeugnissen herstellen können. Die Steuerungs- und Produktionssysteme sollen es möglich machen, verschiedene Produkte auf derselben Produktionslinie herzustellen. Dafür braucht man eine flexible Automatisierungstechnik, die für Erweiterungen offen ist und schnell und einfach umgerüstet werden kann. Ähnlich wie man an moderne Computer zusätzliche Geräte wie Drucker oder Tastatur einfach anstecken kann, ohne dass aufwändige Installationen nötig werden („plug and play“), sollen auch die Industrie-Komponenten der Zukunft ganz von alleine richtig zusammenspielen („plug and produce“).Mit mathematischen Methoden lassen sich industrielle Prozesse oft deutlich verbessern: Wenn es gelingt, wichtige Komponenten mathematisch zu modellieren und ihr Verhalten genau zu verstehen, kann man sie verbessern und optimal steuern und regeln. Wo entsteht Verschleiß? Wo wird Energie verschwendet? Wie kann man möglichst viel Funktionalität durch Algorithmen in Software realisieren? Wenn sich solche Fragen bereits am Computermodell beantworten und optimale Regelungsalgorithmen entwickeln lassen, kann man in der Produktion und bei der Entwicklung von Komponenten viel Geld sparen, die Effizienz und Performance steigern und eine hohe Flexibilität erreichen. Ein Gewinn für beide Seiten.„Wir freuen uns sehr über die verstärkte Zusammenarbeit mit Festo und sind sicher, dass unser neues Labor sowohl für die Wissenschaft als auch für die industrielle Anwendung wichtige Fortschritte ermöglichen wird“ ist Prof. Andreas Kugi, Vorstand des ACIN, zuversichtlich. Gemeinsames Ziel der Partnerschaft ist es, die Ergebnisse der universitären Grundlagenforschung in die Industrie zu transferieren und damit die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Festo in der Fabrik- und Prozessautomatisierung weiter auszubauen.