Coronavirus : Maschinenbau und Transportlogistik in Zeiten der Corona-Krise

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COVID-19 stellt die Belastbarkeit eines tief vernetzten globalen Systems von Lieferketten auf eine harte Probe. Mit dem Coronavirus wurde erstmals ein globales Lieferkettenrisiko „erzeugt“. Die Bedrohungen sind schwerwiegender als bei früheren Störungen. Das Syndrom SARS 2003 in Asien, der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull in Island 2010, die Atomkatastrophe in Fukushima 2011 und die Überschwemmungen in Thailand 2011 können nicht als Maßstab dienen. Seinerzeit war vergleichsweise ein kurzer Zeitraum betroffen. Inzwischen ist die Abhängigkeit von China signifikant gewachsen. Es gilt nun auf sofortige Stabilisierung zu fokussieren: Etwa durch Rationierung kritischer Teile, Optimierung von Alternativen, Vorbuchung von Luftfracht- und Schienenkapazität, Erhöhung der Priorität in der Lieferantenproduktion, Unterstützung des Lieferantenneustarts. Zur mittel- bis langfristigen Stabilisierung: aktualisierte Bedarfsplanung, Netzwerkoptimierung, Anpassung der Bargeldbestände, beschleunigte Qualifizierung für alternative Lieferanten, Maßnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit und Agilität in der Lieferkette.

Maschinenbau

Einige Unternehmen in China fangen Lieferengpässe bei Maschinenkomponenten derzeit noch mit ihren Mindestbeständen ab. Allerdings wird es beispielsweise bei Elektronik- oder Hydraulikteilen zu Lieferproblemen kommen. Grund: Viele europäische Zulieferer beziehen einen Großteil ihrer Teile aus China. Es fehlt an Kran-, Lkw-Fahrern und Hafenarbeitern. Dieser Effekt wird gemildert, weil gleichzeitig die geringeren Rohstoffimporte Chinas das Umschlagvolumen senken. Martin Zehnder, Chief Operating Officer (COO) des Salzburger HebevorrichtungsSpezialisten Palfinger, berichtete am 19. Februar bei einem Bilanzpressegespräch in Wien u.a. vom Produktionsstillstand im Werk Rudong bei Shanghai sowie von behördlichen Einschränkungen und starken Reiseproblemen. Palfinger habe aber zwar 2019 einiges vorproduziert. Aber auch bei Dritten wurden Verspätungen bei Komponenten beobachtet. Palfinger sieht darum „in den nächsten drei bis sechs Monaten noch keine Verbesserung“. Im Produktionswerk könne knapp die Hälfte der 480 Mitarbeiter von außerhalb erst einmal nicht zurückkehren. Die täglichen Produktionsmeetings am Morgen seien derzeit ebenso wie private Treffen nach der Arbeit untersagt. Man kommuniziere per App. Die Situation in China sei einer der Gründe für die Gewinnwarnung, die Palfinger nach dem Rekordjahr 2019 am 19. Februar 2020 verkündet hat.

Transportlogistik

Wenn demnächst schlecht ausgelastete Schiffe eintreffen und im Anschluss die Anzahl der Schiffe sinkt, setzt das auch die regionale Transportlogistik unter Druck. Schon jetzt werden Zug- und LKW-Kapazitäten aus dem Markt genommen. Über Schulungen für Fahrer sowie Services wird versucht, Stillstandzeiten zu überbrücken. Die Bahnbranche berichtet von Abbestellungen bereits georderter Züge. Herausforderung: Wenn in China wieder Vollbetrieb herrscht, muss ein Peak mit zweistelligen Wachstumsraten gemanagt werden. Die Manager werden dann versuchen, den Mangel an Leercontainern für den Export mit Pufferlägern und Containern aus den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) anzugehen.