Meinung : Dirk Müller: Steht China vor einer großen Rezession?

Dirk Müller
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„Nach meiner Einschätzung wurde ein wesentlicher Teil der chinesischen Übernahmen, die wir in den letzten Jahren gesehen haben, nicht unbedingt aus strategischen Überlegungen der chinesischen Unternehmen heraus geboren, sondern es war im Grunde der Wunsch, das Vermögen der Unternehmen vor einem drohenden Crash zu sichern und außer Landes zu bringen“, betont Müller. In diesem Sinne vergleicht er China mit einem Riesen, der auf tönernen Füßen eine 40-jährige Blase aufbaute, die irgendwann platzen müsse.

Für Müller war zwar die Grundlage des gewaltigen Wirtschaftsaufschwungs absolut real, doch darüber stülpte sich seiner Meinung nach eine Blase von Fehlinvestitionen, die zu einer Korrektur führe und daher sehr heftig ausfallen werde. Denn nicht wenige chinesische Unternehmen sind mittlerweile mit etwa 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) massiv verschuldet. Zugleich geht es für Müller insbesondere auch um geostrategische Machtfragen, denn China stehe in einer finalen Auseinandersetzung mit den USA um den Hegemonialanspruch in der Welt. Dabei „ziehen die USA den Chinesen zusehends den Stecker.“