Automated Engineering : Die Vertriebskomponente: Kataloge aus der Cloud

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Es ist wohl einer der spannendsten Aspekte im Maschinen- und Anlagenbau überhaupt: Weltweit existieren unzählige Konstruktionen, die unterschiedlichste Materialien verarbeiten, daraus die unterschiedlichsten Teile produzieren, aus denen wiederum die unterschiedlichsten Produkte zusammengebaut werden, vom Auto bis zum Küchenmixer, vom Lift bis zu automatischen Personenerkennungssystemen.

Und zugleich: Egal, ob es um die Steuerung geht, um das Schaltplan-Design oder um Mechanik – viele Einzelkomponenten, die in grundsätzlich vollkommen unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden, wiederholen sich immer wieder.

Anschluss an ERP-System

Für Hersteller solcher Komponenten besteht die große Herausforderung daher längst nicht nur darin, exzellente Qualität zu liefern. Das müssen sie zwar auch, doch das ist erst die Eingangsanforderung. Der nicht minder wichtige Teil des Spiels besteht darin, mit ihrem exzellenten Angebot auch sichtbar zu bleiben.

Denn der Konstrukteur, der eine Maschine, eine Anlage oder ein Produkt entwirft, kann in seinen Plänen nur jene Teile berücksichtigen, von deren Existenz er überhaupt weiß. Und heute sucht er fast immer digital. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er unter zwei gleichwertigen Komponenten außerdem auch diejenige bevorzugen, die er leichter in seinen Workflow integrieren kann.

Gerade deshalb erfreuen sich digitale Kataloge inzwischen zunehmender Beliebtheit. Denn mit wenigen Mausklicks können Ingenieure auf einem solchen in einer Cloud gehosteten Portal nicht nur die in Frage kommenden Produkte finden, sondern auch per Software verarbeiten.

Gute digitale Kataloge bieten eine Menge an Features, die eine solche Verarbeitung ermöglichen, etwa indem sie über Standard-Schnittstellen den Austausch mit ERP, PLM und PDM-Systemen erlauben und indem sie so digitalisiert sind, dass eine Übernahme in die Fertigungsdokumentation automatisch erfolgen kann.

Automatic Engineering

Wer ein Stück in die Zukunft blickt, erkennt aber noch einen weiteren Grund, warum Präsenz in digitalen Katalogen für Komponentenhersteller schon bald unerlässlich sein wird: Je mehr Prozesse in der Konstruktion dank durchgängiger Daten modularisiert und standardisiert werden, desto stärker werden Unternehmen in Richtung Automated Engineering schwenken.

Wer dann mit seinen Komponenten noch immer nicht in digitalen Katalogen vertreten ist, wird das Nachsehen haben. Ähnliches gilt für die Automatisierung in der Wartung: Je stärker Unternehmen bei Maschinen und Anlagen auf Predictive Maintenance und automatische Instandhaltung setzen, desto wichtiger werden Komponenten sein, die digital abgebildet sind und in moderne ERP-Systeme eingebunden werden können.

Cloud Dienste

Anders als in der Automobilindustrie, die Milliarden Euro in die Digitalisierung investiert, ist in mittelständischen Unternehmen – und viele Komponentenhersteller sind mittelständisch – diesbezüglich noch immer eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. So sind laut der letzten KMU-Studie von Arthur D. Little 43 Prozent aller österreichischen Klein- und Mittelbetriebe als sogenannte “digitale Neulinge” zu bezeichnen - sie verfügen über einen Digitalisierungsindex von maximal 30 aus 100 möglichen Punkten. 41 Prozent der befragten KMUs bezeichnen dabei mangelnde finanzielle Ressourcen als Digitalisierungsbremse.

Eine Sichtweise, die möglicherweise allzu pessimistisch ist. Denn heute erlauben viele Lösungen, wie etwa Cloud-Dienste, auch Mittelständlern, ohne überbordende und teure eigene IT-Infrastruktur von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren. Auf digitale Kataloge trifft das jedenfalls zu.

Für den Vertrieb sind solche Kataloge nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Skalierbarkeit ein kaum zu überschätzendes Instrument. Zwar verkauft sich ein in einem solchen Katalog erfasster Artikel nicht von allein – so müssen etwa die Daten am Laufenden gehalten und etwaige neue Features eingepflegt werden, doch die Anzahl an potentiellen Kunden, die über einen digitalen Katalog erreicht werden können, ist nahezu unbegrenzt erweiterbar.

Und vor allem: Digitale Kataloge bieten auch eine hervorragende Möglichkeit, die dahinter liegenden Prozesse zu automatisieren. Als Teil einer ERP-Lösung können sie daher für Komponentenhersteller ein massiver Digitalisierungsbooster werden.

Digitale Kataloge kommen aber auch einem wichtigen Trend auf der anderen Seite, dem Besteller, entgegen. Denn immer häufiger übernehmen Konstrukteure diese Aufgabe. Ist das der Fall, bietet ein digitaler Katalog für den Konstrukteur, der ja meist von einem Maschinenbau-Studium oder einer ähnlichen Ausbildung kommt, eine massive Entlastung auf einem Gebiet, das er zwar mitbetreut, das aber nicht sein angestammtes Metier ist.

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