FEEI : Wirtschaftsbericht 2019 und Ausblick 2020

© FEEI/ Hans Leitner

"Gegenüber dem hohen Wachstum im Jahr 2018 zeigte die Produktion 2019 zwar eine leichte Abschwächung, konnte aber mit 18,56 Mrd. Euro nach wie vor ein sehr gutes Ergebnis erzielen, das auch nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau liegt“, so Wolfgang Hesoun, Obmann des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie Österreich bei der Präsentation des Wirtschaftsberichts 2019. Die Elektro- und Elektronikindustrie erzielte 2019 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang in der Produktion (-1,4 Prozent) sowie bei den Auftragseingängen und -beständen (-3,9 Prozent) und Umsätzen (-3,9 Prozent). Grund dafür ist die mäßige Entwicklung der Weltwirtschaft sowie das verlangsamte Wachstum im EU-Raum.

Einige wichtige Produktionszweige der Elektro- und Elektronikindustrie konnten 2019 ein deutliches Plus erzielen. Die Sparte der „Motoren, Generatoren und Transformatoren“ konnte die Produktion um 3,9 Prozent steigern, die „Mess-, Kontroll-, und Prüftechnik“ wuchs um 3,8 Prozent. Nach enormen Steigerungen in den drei Vorjahren verzeichnete die Sparte der „Elektronischen Bauelemente“, die durch die Produktion von Halbleitern getrieben wird, 2019 zwar mit -0,8 Prozent einen leichten Rückgang, bleibt aber weiterhin auf einem guten Niveau.

Jobmotor Elektroindustrie: Auch 2019 Plus bei Beschäftigten

Wie schon in den letzten Jahren, ist auch 2019 die Anzahl der Beschäftigten der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie gewachsen und verzeichnete gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 2,6 Prozent. Mit Jahresende waren 68.721 Personen in der Elektro- und Elektronikindustrie beschäftigt, davon 42.522 Angestellte und 26.199 Arbeiter. „Mit der stabilen Entwicklung unserer hoch innovativen Industrie gab es auch 2019 ein Plus in der Zahl der Beschäftigten. Das zeigt, dass die Digitalisierung weiterhin wertvolle, zukunftssichere Jobs schafft“, so Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie.

Exporte

2019 haben die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie Produkte im Wert von 16,98 Mrd. Euro exportiert – die Exportquote erhöhte sich so auf 84,1 Prozent. Dabei sind aber die Exporte in den EU-Raum, der mit 64,6 Prozent Anteil an den Gesamtausfuhren der wichtigste Exportmarkt für österreichische Elektrotechnik- und Elektronikprodukte ist, aufgrund des allgemeinen Konjunkturabschwungs, um -2,4 Prozent gesunken. Im asiatischen Raum konnten die Exporte hingegen um 2,6 Prozent gesteigert werden. Der Anteil der Elektro- und Elektronikindustrie an den Gesamtausfuhren Österreichs belief sich 2019 mit 11,3 Prozent auf mehr als ein Zehntel.

Ausblick 2020

Die Entwicklung im Jahr 2020 ist noch nicht konkret vorherzusehen. Erste Zahlen von Ende Februar 2020 haben einerseits einen leichten Rückgang von -4,1 Prozent beim Produktionswert gezeigt, andererseits auch weiterhin ein Plus von 0,9 Prozent bei den Beschäftigten. Durch Kurzarbeit konnte trotz der Covid-19-Krise die überwiegende Mehrheit des Eigenpersonals gehalten werden. Im 2. Quartal 2020 schlägt sich die Covid-19-Krise allerdings nieder. Die Produktion zeigt hier eine leichte bis starke Abschwächung, auch die Exportnachfrage nach Gütern der Elektro- und Elektronikindustrie ist im 2. Quartal leicht gefallen. Durch Kurzarbeit und Unterbrechungen der Lieferkette ist die Kapazitätsauslastung zurückgegangen.

Wie das WIFO letzte Woche bekannt gegeben hat, sinkt die Wirtschaftsleistung 2020 mit -7,0 Prozent (gegenüber dem Vorjahr) deutlich stärker als in der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09, die Rezession soll aber kurz sein. Das WIFO prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung am Ende des Prognosezeitraumes (Ende 2021) das Vorkrisenniveau mit einer Wirtschaftsleistung 2021 von 4,3 Prozent dennoch nicht wieder erreicht haben wird. Was das für die Elektro- und Elektronikindustrie bedeutet, ist derzeit noch nicht abzusehen.