Alexander Eigner : "Wir haben keinen Platz für Messe-Experimente."

Eigner Alexander
© Reed Exhibitions/Christian Husar

2019 könnte die Linzer Smart Automation Konkurrenz aus Wels bekommen. Ex-Reedchef und Messeveranstalter Matthias Limbeck wagt einen neuen Versuch. Mit "IA4X" als neue Fachmesse für Industrieautomation will er bekannte Schwächen der Linzer Smart ausbügeln (FACTORY hat berichtet). Jetzt meldet sich Smart Automation-Veranstalter Reed Exhibition zu Wort. In einem Kommentar erklärt Messeleiter Alexander Eigner, warum beim Thema Automatisierungsfachmessen in Österreich, kein Platz für Experimente ist.

Zuerst der Angriff auf die Vienna Autoshow, wenig später auf die Smart Automation, wiederum wenig später jener auf die Intertool und jetzt zur Abwechslung wieder die Smart – dazwischen standen noch weitere Reed-Themen im Visier. Man könnte meinen, Reed Exhibitions sei der „Lieblingsgegner“ von Matthias Limbeck. In der Tat versucht der Ex-Reed-Mann schon seit Jahren, dem heimischen Branchenführer im Fachmessewesen seine Veranstaltungen abzujagen und diese fortan selbst zu veranstalten. Bis dato ohne Erfolg. Kein einziges Thema wurde je etabliert, was nicht gerade der Reputation förderlich ist.

Nicht die Größe, sondern die Repräsentativität einer Branche als Kriterium

Limbeck ortet bei der Smart Automation ein Riesenmanko in der Platzbeengtheit im Design Center Linz. Und übersieht dabei, dass dies gar nicht so ein großes Problem ist, wie er vorgibt. Denn ein Blick in die Messehallen in Wien genügt, wo die Smart Automation alternierend mit Linz alle zwei Jahre stattfindet. Dort gibt es flächenmäßig kein Problem, stünden dort bei Bedarf rund 55.000 Quadratmeter Hallenfläche zur Verfügung. Für die Smart Automation werden bei der kommenden Ausgabe Mitte Mai tatsächlich nur rund 11.000 m² brutto benötigt. Wobei bekanntlich nicht die Größe, sondern die Repräsentativität einer Branche das entscheidende Kriterium für die Attraktivität ausmacht. Und diese besitzt die Smart Automation im Design Center Linz zweifellos.

Wels ist von der Branche nicht gewünscht

Alle (!) namhaften Player sind dort mit an Bord, die sich den räumlichen Gegebenheiten entsprechend präsentieren. Die damalige Standortwahl folgte übrigens bei der Konzeptfindung den Wünschen der Ausstellerschaft, die auch aufgrund der „Messe-Nebenqualitäten“, wie z.B. ausreichende Hotelkapazitäten und Stadtflair, für Linz votierten. Noch ein Trumpf für Reed Exhibitions: Dieser ist als privater Veranstalter mit Konzernbackground standortungebunden, was heißt, dass man exakt dort seine Fachmessen veranstalten würde, wo sie die jeweilige Branche wünsche. Auf Nachfrage betont man bei Reed, dass selbstverständlich auch der Messeplatz Wels in Frage käme, würde es die Branche mehrheitlich wünschen und die Hallen zum benötigten Zeitpunkt verfügbar sein.

Smart Automation ist ein real existierendes Erfolgsmodell

Doch die Smart Automation in Linz ist ein real existierendes Erfolgsmodell, eine Premium-Marke mit allen führenden Anbietern und tatsächlichen (und nicht erwarteten Phantasie-) Besucherzahlen - und dies bereits seit dem Jahr 2000. Ein Erfolgsmodell, das sich als „Arbeitsmesse“ sieht und auch so konzipiert ist. Die Smart Automation ist zudem schon längst in einen Jahresrhythmus gewechselt, wo sie sich in den ungeraden Jahren kompakt in Linz präsentiert und in den geraden Jahren im stimmigen Themenverbund mit Intertool und der neuen C4I, die den IT-Bereich abdeckt, in Wien Station macht. Hier in Wien greift auch das Konzept der gesamtheitlichen Darstellung des Produktionsprozesses samt Demonstration unzähliger Showcases, Sonderschauen, einem dichten und hochkarätigen Fachprogramm in unterschiedlichen Formaten. Hier wird definitiv viel Know-how transportiert.

Was heißt das für die heimische Automatisierungsbranche hinsichtlich des bestehenden Fachmesseangebots? Die Smart Automation deckt als etablierte, bewährte und hochkarätige Branchenleitmesse im Jahresrhythmus den heimischen Bedarf vollinhaltlich ab: Im einen Jahr als konzentrierte Arbeitsmesse in Linz, im anderen als gesamtheitliche Industriefachmesse samt Fachprogramm in Wien. Also kein Platz und keine Notwendigkeit für weitere Fachmesse-Experimente, die am Ende der Branche schaden.