Marktanteil : Wie Total Austria den Bereich industrielle Schmierstoffe ausbauen will

Brandl Total Austria
© Total Austria / Klaus Prokop

Die Zeichen für Total Austria stehen auf Wachstum. Die Österreich-Niederlassung des französischen Konzerns, die der breiten Öffentlichkeit vor allem für seine Motoröle für den Automotivbereich bekannt ist, will ihren Marktanteil im Bereich der Schmierstoffe für die Industrie weiter ausbauen. In den nächsten fünf Jahren soll dieser auf zehn Prozent gesteigert werden. „Wir sehen in der Industrie in Zukunft mehr Potenzial als im Automotivbereich“, sagt Ralph Brandl, Manager Spezialitäten bei Total Austria und Total Suisse. Zum einen gehe der Trend in Richtung Elektromobilität und somit einem sinkenden Bedarf an Schmierstoffen und Motorölen, zum anderen würden die großen Automobilhersteller vermehrt Schmierstoffe unter eigener Marke auf den Markt bringen. Schmierstoffe für die Industrie und den Automotivbereich sind jedoch nicht die einzigen Standbeine von Total Austria: das Unternehmen hat sich auch als Lieferant von Kraftstoffen für Flugzeuge, Bitumen und Spezialprodukten wie beispielsweise Basisölen oder Lösungsmitteln für die chemische oder die Kunststoffindustrie, einen Namen gemacht.

Potenzial im Energiesektor

Neuland betritt Total Austria mit Schmierstoffen für die Industrie keineswegs. Schon seit Jahren gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Anbietern im Industriesegment und deckt, so Brandl, 95 Prozent aller Branchen und Anwendungsbereiche für hochspezialisierte Schmierstoffe, Fette und Spezialitäten ab. Auch in Österreich ist man in diesem Segment bereits erfolgreich, etwa in der Holz- und Lebensmittelindustrie. „Die größten am Markt sind wir aber nicht“, sagt Brandl, der vor allem im Energiesektor Potenzial sieht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf metallverarbeitenden Betrieben. Damit das Wachstum wie geschmiert läuft, legt Brandl nicht nur auf spezialisierte Schmierstoffe, sondern auch auf verschiedene Services Wert. „Total setzt mit seinem TCO-Ansatz (Total Cost of Ownership) einen hohen Anspruch zur Optimierung der Maschinenlaufzeit und Reduzierung von Produktions- und Wartungskosten. Die Leistungsfähigkeit von Industrie-Schmierstoffen bestimmt maßgeblich darüber, wie effizient, zuverlässig und ausdauernd Maschinen und Anlagen laufen. Damit wird die Produktivität des Unternehmens sichtlich beeinflusst“, betont er. Dieses umfasst nach einer Untersuchung des gesamten Prozesses die anwendungstechnische Beratung genau so wie das Erstellen von Schmierplänen, Schmierstofftrainings der Mitarbeiter oder die Optimierung des Schmierstoffmanagements.

Diagnosesystem im eigenen Öllabor

Mit der Wahl des passenden Schmierstoffes können im übrigen nicht nur Produktions- und Wartungskosten, sondern auch der Energieverbrauch reduziert werden. „Und zwar zwischen drei und sechs Prozent“, so Brandl. Das wiederum bedeute geringere Energiekosten. Ein anderes Tool zur Kostensenkung für Kunden sei das Diagnosesystem Total Anac Indus. Dabei werden von Unternehmen regelmäßig eingeschickte Ölproben im Anac-Labor in Belgien analysiert. „So werden die Anlagen und Schmierstoffe im Einsatz der Kunden überwacht und tragen damit zur Kostenoptimierung im Betrieb maßgeblich bei.“, erklärt Brandl. Der Diagnosebericht steht je nach Umfang ab 48 Stunden nach Eingang der Ölprobe im Labor zur Verfügung und kann entweder per Post oder E-Mail verschickt oder im Internet abgerufen werden. In dringenden Fällen wird der Bericht gleich nach Abschluss der Diagnose gefaxt. Die Vorteile der Ölanalyse liegen auf der Hand: Wartungsarbeiten können optimal geplant werden, die Lebensdauer des Equipments und die Ölstandszeiten werden verlängert. Die Nachfrage nach Ölanalysen steigt stetig – auch, weil sie von vielen Maschinenproduzenten während der Garantiezeit mittlerweile vorgeschrieben werden.

Punkten mit direkter Präsenz

Dass Services wie diese angeboten werden können, liegt für Brandl auch in der Tatsache begründet, dass Total nach wie vor auf die direkte Präsenz vor Ort setzt. „Wir sind mit nahezu 100.000 Mitarbeitern in mehr als 130 Ländern weltweit mit eigenen Teams vertreten, während Mitbewerber die Märkte Händlern überlassen“, sagt Brandl. Dazu komme, dass der viertgrößte Mineralölkonzern der Welt, der ein eigenes Forschungslabor in der Nähe von Lyon betreibt, großen Wert auf Innovationen lege. „Dadurch ist die Entwicklung von Produkten und Lösungen an der Spitze des Fortschritts sowie eine schnellstmögliche Anpassung an neueste technologische Entwicklungen möglich“, ist er überzeugt. Oft sind auch Kunden im Rahmen von Forschungsprojekten in die F&E-Aktivitäten des Konzerns eingebunden. Vor allem bei Großkunden gehe es in Richtung maßgeschneiderte Lösungen, von denen letztendlich aber auch kleinere Unternehmen dieser Branchen profitieren könnten.

Aber auch Nachhaltigkeit wird bei Total groß geschrieben: mit dem Unternehmensclaim „Committed to better Energy“ hat sich der Konzern zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz verpflichtet. Bereits ab der Entwicklungsstufe neuer Produkte berücksichtigen die Forschungs- und Entwicklungsteams wichtige Kenngrößen wie Toxizität, Emissionen, biologische Abbaubarkeit und Produktrecycling. Aber nicht nur das: Gemeinsam mit SunPower ist man eine der weltweit führenden Firmen im Bereich der Solar-Innovationen. „Ein Ziel des Konzerns ist es, leistbare und saubere Energie unter höchsten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheit und Umwelt anzubieten“, sagt Brandl.