Pilotfabrik : Wie Roboter am FH Technikum Wien miteinander kommunizieren

Pilotfabrik FH Technikum
© Elisabeth Biedermann

In ihrer zu Jahresbeginn eröffneten „Digitalen Fabrik“ bietet die FH Technikum Wien Unternehmen die Möglichkeit, eigene Industrie 4.0-Anwendungen zu entwickeln und zu erproben. In einem eigens eingerichteten Robotik-Labor arbeiten Forscher, Studenten und Partnerunternehmen gemeinsam mit Experten aus dem Hause Atos an praxisnahen Lösungen für die Kommunikation zwischen Industrierobotern und -maschinen. „Industrie 4.0 basiert auf Kooperation und interdisziplinärem Wissensaustausch. "Die Verschmelzung beider Bereiche ist die allesentscheidende Voraussetzung für Industrie 4.0“, erklärt FH-Prof. Erich G. Markl, Leiter des Instituts für Advanced Engineering Technologies der FH Technikum Wien.

Anschlussfähigkeit älterer Robotermodelle

Die enge Partnerschaft umfasst zum einen konkrete Projektumsetzungen für heimische und internationale Unternehmen sowie zum anderen gemeinsame anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit klarem Kundenfokus. Ein Schwerpunkt liegt vor allem auf der Anschlussfähigkeit älterer Robotermodelle. „Immer mehr Unternehmen interessieren sich dafür, Roboter in ihren Betrieben einzusetzen oder bereits vorhandene Maschinen miteinander zu vernetzen, brauchen aber Unterstützung bei der konkreten Umsetzung. Damit sie die digitale Transformation ihres Business bereits heute starten können, müssen die entsprechenden Lösungen zu ihrem bestehenden Equipment passen“, so Fritz Hödl, Senior VP Manufacturing, Retail & Transport Solutions CEE bei Atos. Hierfür werden etwa Manufacturing Execution Systeme implementiert und Roboter mit Sensoren ausgestattet. Mithilfe von Big Data Analytics-Tools aus dem Hause Atos werden die dabei entstehenden Datenvolumina in Echtzeit ausgelesen. Nur so kann eine reibungslose Maschine-zu-Maschine-Kommunikation gelingen.

Roboter und Mensch arbeiten Hand in Hand

Bei den hier eingesetzten Robotern handelt es sich um sogenannte kollaborative Roboter (Cobots). Diese arbeiten mit dem Menschen, um ihn zu entlasten, etwa bei körperlich belastenden oder gefährlichen Arbeitsschritten, wie Markl betont: „Roboter sollen den Menschen unterstützen, ihn aber nicht primär ersetzen.“ In diesem Sinne soll die „Digitale Fabrik“ des Instituts sowohl Unternehmen als auch Studierenden als wichtiges Lernlabor dienen. „Für die moderne Produktion von morgen brauchen wir vor allem qualifizierte und bestens ausgebildete Fachkräfte. Auch in unserem jüngst eröffneten Competence Center für Industrie 4.0 in der Seestadt Aspern, zu dessen Partnern auch die FH Technikum zählt, haben Studierende die Möglichkeit, Wissen aufzubauen und Kompetenzen zu erlernen. Hier bieten wir auch Weiterbildungsmaßnahmen für bestehendes Personal an“, fügt Hödl hinzu. Gemeinsames Ziel sei demnach, Know-how aus Österreich aufzubauen und somit die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu stärken.