Tracking : Wie Amazon seine Mitarbeiter tracken will

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© Danny - stock.adobe.com

Was wäre, wenn Ihr Arbeitgeber Sie dazu bringen würde, ein Armband zu tragen, das jede Ihrer Bewegungen nachverfolgen kann? Es würde Sie sogar durch Vibration anstupsen, wenn es zu dem Schluss kommt, dass Sie etwas falsch gemacht haben. Würde es Ihnen gefallen, wenn Ihr Vorgesetzter jedes Mal wüsste, wenn Sie eine Toilettenpause machen oder einfach nur mal kurz durchatmen? Was wie eine schlechte Fiktion klingt, könnte für Amazon-Lagerarbeiter auf der ganzen Welt Realität werden. Amazon habe nämlich zwei Patente für ein solches Armband gewonnen. Noch sei aber unklar, ob Amazon plante, das Tracking-Gerät tatsächlich herzustellen und Mitarbeiter tragen zu lassen. Dennoch löst das Tracking-Armband eine globale Debatte über Privatsphäre und Sicherheit aus, wie die "New York Times" Anfang Februar berichtete.

Ultraschallimpulse und Funkstrahlen zum Tracken der Mitarbeiter

Für Datenschutz-Befürworter kann selbst bei alltäglicher Tracking-Technologie viel schief gehen. Wie Strava, eine Fitness-App, die es Nutzern erlaubt, ihre Aktivitäten zu verfolgen und ihre Leistung mit anderen Menschen zu vergleichen, kürzlich zeigte. Immerhin wurden so unwissentlich die Standorte von geheimen US-Militärstützpunkten im Irak und in Syrien offengelegt.

Strenge Arbeitskultur im Amazon Lager

Mithilfe von Ultraschallimpulsen und Funkstrahlen will Amazon verfolgen, wo sich die Hände eines Mitarbeiters befinden. Das Armband soll auch "haptisches Feedback" liefern, um dem Arbeiter zum richtigen Behälter zu steuern. So könnten also Lagermitarbeiter Bestellungen noch schneller erledigen. Kritiker warnen vor Verletzungen der Privatsphäre. Der Arbeitsplatz erhält dadurch eine "neue Ebene der Überwachung" und das Armband würde dazu führen, dass Angestellte eher wie Roboter behandelt werden als Menschen. Ehemalige Amazon-Mitarbeiter behaupten, dass Amazon bereits ähnliche Tracking-Technologien in seinen Lagern verwendet. Der Online-Handelsgigant ist bekannt für seine strenge Arbeitskultur. Angestellte müssen ihre Lieferziele erreichen. "Sie wollen Menschen zu Maschinen machen", so ein ehemaliger Mitarbeiter gegenüber der "New York Times". (eb)