Sobald die Techniker geschult und Instandhaltungsprotokolle leicht zugänglich sind, kann der Werksleiter damit beginnen, sich Gedanken über den Einfluss von Wartungsarbeiten auf die Betriebsabläufe zu machen.
Ungeplante Ausfälle scheinen immer zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt aufzutreten, ob nun während der Hochsaison oder einer Großserienfertigung. Diese Ausfälle führen häufig zu Ausschuss, da das gerade hergestellte Produkt zum Zeitpunkt des Ausfalls oftmals entsorgt werden muss. Wenn die Ausfälle nicht zu Ausschuss führen, dann doch sehr sicher zu unterschiedlich langen Ausfallzeiten, die nicht nur zu Produktions- sondern bei nicht rechtzeitig erfolgten Lieferungen sogar zu Auftrags- und Vertragsverlust führen könnten.
Unter Berücksichtigung potentieller Probleme an der Produktionsanlage können Werksleiter Unterbrechungen reduzieren und zur Sicherung der Langzeitwettbewerbsfähigkeit beitragen. Alle Nahrungsmittel- und Getränkehersteller haben Zeiten, in denen entweder gar nicht oder viel weniger produziert wird, als in der Hauptsaison. Diese Zeitabschnitte sind ideal zur Durchführung von Instandhaltungsarbeiten an der Produktionsanlage. Wenn ein Werkleiter weiß, dass der Motor sehr wahrscheinlich jedes Jahr repariert werden muss, kann diese Arbeit auch in ruhigere Zeitabschnitte gelegt werden. Damit werden die Ausfallzeiten und der Produktionsverlust auf ein Mindestmaß reduziert. Die Gesamtanlageneffektivität (GAE) ist ein vielseitiger Messwert für die Produktionseffizienz. Sie berücksichtigt drei Faktoren — Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. Die Verfügbarkeit reduziert sich durch Ausfall, Inbetriebnahme und Nachjustieren des Geräts, die Leistung wird durch Leerlauf, kleinere Unterbrechungen und reduzierte Geschwindigkeit gemindert und die Qualität nimmt durch Prozessfehler und Verluste durch die Inbetriebsetzung ab. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Verbesserung auch nur eines dieser Faktoren die Effizienz bereits immens beeinflusst — die Durchführung von Wartungsarbeiten reduziert Geräteausfall, Unterbrechungen und Prozessfehler und verbessert somit alle drei Faktoren.
Genauso wie die Instandhaltung eines Werks ist nun auch das Pechtropfenexperiment kürzlich digital geworden. Jeder Interessierte kann sich auf einer Online-Plattform einloggen, die Vorrichtung beobachten und darauf hoffen, den nächsten Tropfen fallen zu sehen, was auch erst in acht Jahren der Fall sein kann. Im Gegensatz zum Pechtropfenexperiment kann die Instandhaltung einer Fertigungsanlage prognostiziert werden und eine Durchführung dieser sowohl Zeit als auch Geld des Werksleiters sparen. Gleichzeitig wird die Produktion auf Kurs gehalten.