Reportage : Warum die Tiroler Insoft auf Komponenten von Phoenix Contact steht

Insoft-Geschäftsführer Thomas Anfang
Phoenix Contact
© Thomas Trinkl I www.fotograf-kitzbuehel.at

Es ist ein hartes Pflaster für Schaltschränke: Glühender Asphalt und Gluthitze im Sommer, Eiseskälte im Winter. Hinzu kommt die Belastung durch Staub, Regen, Streusalz und allerlei andere Widrigkeiten, die Autobahnen halt so mit sich bringen. Vor allem den Schaltschrankanlagen auf offener Strecke bleibt dabei wirklich keine Herausforderung erspart, aber auch ihren Kameraden in den Tunnelanlagen ergeht’s nicht viel besser. Und eines haben beide zudem gemein: Einen Ausfall kann man sich nicht leisten, ansonsten wird’s für die Autofahrer schnell haarig auf den freien Strecken und – noch gefährlicher – in den Tunneln.

Von Las Vegas bis Wien Mitte

Genau auf solche Installationen hat sich die im tirolerischen Vomperbach beheimatete Insoft Elektrotechnik konzentriert. Zuverlässigkeit wird dort bereits seit der Gründung im Jahr 2006 großgeschrieben – und das ist zwischenzeitlich über Österreichs Grenzen hinaus bekannt. „Inzwischen sind wir im Straßen- und Tunnelbereich hauptsächlich in Deutschland tätig“, erzählt Insoft-Geschäftsführer Thomas Anfang. Zahllose Tunnel(warten) bei unseren nördlichen Nachbarn tragen bereits die Handschrift der Tiroler. Auch in Italien, Ungarn und in der russischen Olympiastadt Sotschi durfte man schon unter der Erde ran. Nicht weniger beeindruckend ist übrigens auch die Referenzliste bei den Transportsystemen (Cable Liner). So hat man beispielsweise in Mexico City den Airport Shuttle ausgerüstet und in Toronto (Ontario/Kanada) den Airport Link zwischen den beiden Terminals. Keine Flughafenaufträge gab’s dagegen offenbar aus der Spielerstadt Las Vegas (Nevada/USA), dafür fahren dort jetzt das MGM CityCenter Shuttle und die Mandalay Bay Tram dank Insoft-Know-how. Noch umfangreicher ist hier wohl nur noch die Liste in Österreich, wobei der Karawanken und der Bosrucktunnel die wohl allgemein bekanntesten sein dürften. Abseits der Straße hat man für die ÖBB zudem den Wienerwaldtunnel, den Südtirolerplatz beim neuen Wiener Hauptbahnhof und den Bahnhof Wien Mitte ausgerüstet.

1.000 Schaltschränke pro Jahr

Kein Wunder also, dass man sich in Vomperbach nicht über fehlende Arbeit beklagen darf – rund 1.000 Schaltschränke verlassen pro Jahr die dortige Produktionshalle. Dazu zählen kleine Installationsverteiler ebenso wie SPS Steuerschränke, Serverschränke oder Niederspannungshauptverteilungen. Gefertigt nach den neuesten Normen, werden sie nach individuellen Kundenanforderungen gebaut. „Die enge Zusammenarbeit mit unserer Hardwareplanung ermöglicht uns eine unkomplizierte und flexible Abwicklung während des gesamten Fertigungsprozesses. Wir bieten auch reine Lohnfertigung ohne eigene Planung. Somit können wir auch nach beigestellten Schaltplänen bauen“, erklärt Anfang.

Durch teilautomatisierte und standardisierte Fertigungsverfahren können einheitliche und kostensparende Schaltschränke und Verteiler gefertigt werden. Bei den Komponenten wird allerdings nicht gespart. „Wir verwenden ausschließlich hochwertige Komponenten. Außerdem werden alle Schaltschränke nach dem Vieraugenprinzip einer genauen Qualitätsprüfung unterzogen“, so Anfang. „Genau aus diesem Grund erwarten wir von unseren Lieferanten und Partnern genau jene Zuverlässigkeit, die wir dann auch unseren Kunden bieten. Sowohl was die Funktion der Produkte angeht als auch in der Betreuung und bei termingerechten Lieferungen.“

Breite Produktpalette

Seit rund fünf Jahren arbeitet Insoft mit Phoenix Contact, einem ausgewiesenen Spezialisten in der Verbindungs- und Automatisierungstechnik, zusammen. „Man kann sich ja vorstellen, dass in unseren Schaltschränken sehr viele Komponenten verbaut werden, von vorkonfektionierten Kabeln über Klemmen bis hin zum Blitzschutzableiter. Phoenix Contact kann als Lieferant eine breite Produktpalette abdecken, und wir müssen nicht jedes Teil bei einem anderen Hersteller bestellen. Außerdem werden durch ein größeres Bestellvolumen ja auch unsere Konditionen besser“, ergänzt der Insoft-Chef mit einem Schmunzeln. Vielfach würden ihm seine Kunden Phoenix Contact-Produkte sogar vorschreiben. „Das ist vor allem bei Industriekunden der Fall. Einerseits, weil es ein etablierter Hersteller ist, und andererseits, weil man in der Folge eine einheitliche Ersatzteilhaltung sicherstellen will. Aus diesem Grund schicken sie uns vor der Produktion des Schaltschranks dann auch eine entsprechende Produkt- bzw. Herstellerliste“, erklärt Anfang.

Zuverlässig bei Anschlusstechnik

Recht oft dürften auf diesen Listen offenbar das Clipline-Complete-System und die Stromversorgungs- und USV-Systeme der Quint-Baureihe angeführt sein. Zumindest sind das jene Beispiele, die Thomas Anfang auf die Frage nach „besonders hervorstechenden“ Produkten ad hoc nennen kann. Die Klemmen des Clipline-complete-Systems bieten nicht nur ein einheitliches Zubehör für alle Anschlusstechniken, sondern reduzieren durch ihre Standardisierung bei Steckbrückensystemen, Beschriftungs- oder Prüfzubehör auch die Logistikkosten. Nicht minder praktisch: Die Reihenklemmen mit Push-in-Anschlusstechnik und Klemmengrößen von 1,5 mm² bis 150 mm² sind besonders komfortabel anzuschließen. Einfach die Leiter in den Leiterschacht stecken und eine Kontaktfeder sorgt umgehend für die notwendige Anpresskraft gegen den Strombalken. Gelöst werden können diese dann später wieder über einen Betätigungsdrücker.

Hohe Anlagenverfügbarkeit

Eine nicht minder interessante Kombination sind die Stromversorgungs- und USV-Systeme der Baureihe Quint– vor allem für die Anforderungen von Insoft bzw. deren Kunden. „Die Sicherheit und die Anlagenverfügbarkeit stellen für uns ein wesentliches Kriterium dar. Und das Herzstück einer jeden Anlage ist nun mal die Stromversorgung, ohne Strom geht in der digitalen Welt rein gar nichts“, bekräftigt Anfang. Dabei leisten die 24-V-Versorgungssysteme von Phoenix Contact hier ganze Arbeit. So sind Quint-Power-Stromversorgungen mit statischen und dynamischen Leistungsreserven ausgestattet, die kritische Fehlerzustände erkennen, bevor es zu Ausfällen kommt. Auch das schwierige Thema der selektiven Absicherung von 24-V-Stromkreisen wird durch die integrierte SFB-Technologie elegant und kostengünstig gelöst. Im Kurzschlussfall sind die Systeme zudem in der Lage, den 6-fachen Nennstrom zu liefern. Leitungsschalter lösen so im Fehlerfall unverzüglich aus. Die Ausgangsspannung für benachbarte Stromkreise bleibt währenddessen stabil und versorgt weiterhin zuverlässig die weiteren Anlagenteile.

Apropos Ausfall. Natürlich kann es auch vorkommen, dass es netzseitig zu Stromausfällen kommt. In diesem Fall bieten die dezentralen unterbrechungsfreien Stromversorgungssysteme Quint-UPS-IQ optimalen Schutz. Statt aus dem Netz kommt die Energie dann aus wartungsfreien, tragschienenmontierbaren Akkumodulen. Essenziell dabei ist, dass der Energiespeicher im Notfall zu 100 Prozent die erforderliche Kapazität besitzt und die Last sicher versorgen kann. In der Praxis kommt es allerdings oft vor, dass ein Stromausfall erst nach Jahren auftritt und die verbauten Akkus dann oft defekt sind – das USV-System ist dann wirkungslos. Bei den Quint-UPS-IQ-Geräten stellt ein ausgeklügelter Algorithmus sicher, dass die betroffene Batterie sieben Monate bevor der Akku die notwendige Kapazität verliert gemeldet wird. Somit werden fällige Wartungen frühzeitig angekündigt, sind dadurch besser planbar und die Anlagenverfügbarkeit wird langfristig sichergestellt. Fällige Wartungen werden frühzeitig angekündigt und sind somit planbar. „Damit gehören böse Überraschungen nun der Vergangenheit an“, so Anfang.

Zuverlässige Lieferungen

Dass böse Überraschungen nicht nur in den Anlagen lauern können, weiß auch Anfang. Böse – und vor allem sehr störend und ärgerlich – ist nämlich auch das, was manche Lieferanten bereithalten. Nicht so bei Phoenix Contact. Der Insoft-Chef zeigt sich von den zuverlässigen Lieferungen und dem „menschlichen Faktor“, also dem Kontakt zu den Phoenix Contact-Mitarbeitern, nämlich überaus angetan. „Wir sind hier sehr zufrieden und werden rundum bestens betreut“, streut Anfang Rosen. Solche Worte hört vor allem Roberto Schmied, der zuständige Vertriebstechniker im Außendienst, sehr gerne. Eine Sympathie auf Gegenseitigkeit. „Mit Insoft verbindet uns eine langjährige Partnerschaft voller gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen. Ein Kunde, der weiß, was er will, und nicht nur Höchstleistungen bietet, sondern von seinen Partnern auch fordert.“

Zum Auftraggeber: Insoft Elektrotechnik

Insoft Elektrotechnik wurde 2006 gegründet und hat sich auf den Schaltschrankbau für Tunnel und Verkehrstechnik, Beschneiungsanlagen und die Lebensmittel- und Bauindustrie konzentriert. Das Unternehmen ist weltweit tätig, mit Schwerpunkten in Deutschland und Österreich.

Zum Auftragnehmer: Phoenix Contact

Phoenix Contact bietet innovative Produkte und Lösungen rund um die industrielle Verbindungstechnik, Automatisierung und Interface-Systeme. In Österreich stehen über 70 Mitarbeiter an drei Standorten (Wien, Linz und Graz) sowie direkt vor Ort als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.