Intralogistik : VNL-Tag: Fraunhofer Austria zeigt smarte Materialflusslösung

Österreichischer Logistiktag
Heim Pascher
© Fraunhofer Austria

"Die Zeit der Wissenschaft im dunklen Kämmerlein ist vorbei. Heute sind wir direkt in den Produktions- und Logistikhallen und setzen komplexe Industrieprojekte wissenschaftlich fundiert um." Martin Riester hat bereits in zahlreichen Projekten bewiesen, wie eng Industrie und Wissenschaft zusammenarbeiten können. Beim Österreichischen Logistik-Tag zeigte der Gruppenleiter Logistikmanagement bei Fraunhofer Austria einmal mehr, wie das in der Praxis aussehen kann.

RFID als Helfer bei Variantenvielfalt

Die digitale Transformation will er besonders in puncto Datennutzung puschen. Gerade in heimischen Fabrikhallen schlummert da reichlich Potenzial. "Wir sind in der Lage, eigene Echtzeitdaten zu generieren", so Riester und erklärt weiter: "die RFID-Technologie ist dabei ein wichtiger Helfer." Hintergrund bilden die zunehmende Artikel- und Variantenvielfalt sowie die Losgröße 1, die intralogistische Abläufe immer komplexer werden lassen.

Temporäres RFID-Ortungssystems als Digitalisierungs-Tool

Wie konkret Materialflussanalysen, also Auswertungen bestehender Transportvorgänge und -abläufe, mit digitalen Technologien unterstützt werden können, zeigte Heimo Pascher, Fraunhofer-Projektleiter, in einem Vortrag auf der VNL-Tagung. Dabei stellte der Experte zu Beginn gleich eines klar: "Wir sprechen heute nicht über Industrie 4.0, was in fünf bis zehn Jahren sein wird, sondern über Lösungen, die heute eingesetzt werden können."

Mithilfe eines temporären RFID-Ortungssystems generieren und visualisieren die Logistikspezialisten Echtzeitdaten unterschiedlicher Materialflussobjekte wie etwa Gabelstapler, Werkzeuge oder Materialien, ohne in den bestehenden Betrieb einzugreifen. Im Anschluss werden die gewonnenen Informationen analysiert und ausgewertet. Mit dieser Vorgehensweise bringen die Forscher Transparenz in Bereiche, die – etwa aufgrund mangelnder Buchungsdaten – sonst im Verborgenen bleiben würden. Erst mit diesem wertvollen Rüstzeug sind Unternehmen tatsächlich in der Lage, Optimierungspotenziale hinsichtlich Kapazitäten und Prozesse abzuleiten und auch umzusetzen.