Disruptive Innovation : Vier Wege, wie Kapsch Innovationen generiert

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Eigentlich sind Nespresso-Kapseln abstrus. Kaffee einzeln abgepackt, zu horrenden Kilogramm-Preisen und ausschließlich in Flagship-Stores erhältlich. Wer käme auf diese Idee? Und, welcher Kunde könnte davon begeistert sein? Aber - es funktioniert! Disruptive Innovationen sind zwar nicht einfach zu generieren, aber nachhaltig. Und genau deswegen so heiß begehrt. Aber im Gegensatz zu ihrer Schwester, der inkrementellen Innovationen (das sind meist kleine Verbesserungen an bestehenden Produkten) benötigt die Arbeit an disruptiven Innovationen einen langen Atem. Zudem kommt das Ganze oft aus unerwarteter Richtung. Um hierfür gewappnet zu sein, braucht es Augen und Ohren überall. Plus: Ein Werkzeugkoffer mit den passenden Tools darf nicht fehlen. Damit diese Werkzeuge aber in der Gesamtmaschinerie richtig „greifen“ muss der Innovationsprozess wie geschmiert laufen. Erst dann können die Ergebnisse auch sinnvoll verwertet werden. Andernfalls ist es viel Aufwand, der wenig Resultate liefert. Einen kleinen Einblick, wie es funktionieren kann, gibt die Kapsch TrafficCom. Vier Tools, die der Anbieter von intelligenten Verkehrssystemen nützt, um Innovationen zu generieren.

Tool 1: Das Start-up Accelerator-Programm

Neuer Blickwinkel: Damit lassen sich Veränderungen im eignen Geschäftsfeld frühzeitig erkennen.

Seit jeher ist das Geschäftsfeld der Kapsch Tochter von Disruption geprägt. Mit der Start-up-Kooperation „Factory1“ will man diese Veränderungen möglichst frühzeitig erkennen. Wie? Über wendige Start-ups. 2017 wurden deswegen erstmals Gründer dazu aufgerufen sich für das Partnerprogramm Factory1 zu bewerben. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf den Bereichen Big Data, Blockchain, neue Batteriesysteme und intelligente Verkehrskonzepte. Ein klarer Fokus auf Trends, die die Branche in den nächsten Jahren stark verändern werden. Das Interesse der Teilnehmer war groß. Weltweit bewarben sich 280 Gründer. Letztendlich schafften es Sieben in die Endrunde. Bei dem Programm steht die Vernetzung im Vordergrund. Die Start-ups werden dort unterstützt, wo es für beide Parteien den größten Mehrwert bietet: Die finanzielle Unterstützung, Kontakte zu Geschäftspartnern und der Transfer von internem Know-how. Wichtig: Die Start-ups bleiben zu 100 Prozent im Besitz ihrer Gründer. Beteiligungen an den Unternehmen werden nicht angestrebt. Zu groß ist die Gefahr, dass mit einem Zukauf der „Spirit“ verloren geht.

Tool 2: Der Hackathon

Frisches Blut: Eigentlich ein Problemlöse-Tool, aber auch eine gute Gelegenheit für die Personalsuche.

Was heute bei Verkehrssystemen intelligent ist, ist morgen schon überholt. Das Entwickeln von Deeplearning Algorithmen ist daher ein zentrales Entwicklungsfeld bei Kapsch. Ein Beispiel ist etwa die Nummerntafelerkennung. Dabei ist die Zuverlässigkeit und Effizienz des Algorithmus besonders wichtig. Den Artificial Intelligence Hackathon nutzt der Konzern, um komplexe mathematische Probleme zu lösen. Der erste Hackathon wurde dieses Jahr durchgeführt. Die Teilnehmer arbeiteten dafür zwei Tage an fünf Coding Challenges zum Thema Mobilität. Das Ergebnis: Neue Zugänge zu Problemlösungen. Für simple Lösungswege ist man oft zu betriebsblind. Außenstehende haben einen unverklärten Blick auf Problemstellungen und überraschen mit neuen Lösungswegen. Das Format des Hackathons eignet sich auch um neue Köpfe zu finden. Die Teilnehmer wissen, dass es eine gute Gelegenheit für die Personalsuche ist.

Tool 3: Das InnoCamp

Innere Stärke: Damit wird ein Rahmen geschaffen, der die Innovationskraft in den eigenen vier Wänden fördert.

Wie die Firmengeschichte von Kapsch zeigt, hat sich das Unternehmen stets an technologischen Entwicklungen orientiert. Sich dabei selbst neu zu erfinden, ist Teil des Mindset und muss daher von der Belegschaft gelebt werden. Mit Innovation Camps wird ein Rahmen geschaffen, der dazu beiträgt die Bereitschaft für Innovation im Unternehmen zu fördern. Bei Kapsch nennt sich das BusinessModellCamp, wo Teilnehmer zwei Tage gemeinsam an neuen Ideen zu Geschäftsmodellen arbeiten. Die Personalkosten für die eingesetzte „Manpower“ mögen hoch sein, dem gegenüber steht jedoch der innovative Output. Und der ist immerhin die Wiege disruptiver Geschäftsmodelle. Plus: Die Eindrücke werden mit in den Berufsalltag genommen und tragen zur Steigerung der Innovationsbereitschaft im Unternehmen bei.

Tool 4: Validation Camp

Bewährte Methoden: Neue Ideen gehören getestet und die Erkenntnisse daraus abgespeichert.

Neue Technologien und Prototypen gehören getestet, bei Kapsch gibt es hierfür das Validation Camp. Beispiel Roboterauto: Die Frage ob und wie autonomes Fahren Anwendung finden kann, wird in realitätsnahen Situationen getestet. Die Erkenntnisse fließen in die Entwicklung ein, auch wenn die tatsächliche Realisierung für den Markt noch in weiter Ferne liegt.