Maschinenbau : VDMA: Warum es ein Freihandelsabkommen mit Indien braucht

Maschinenbau Konjunktur Reinhold Festge
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Im ersten Halbjahr 2016 sind die deutschen Exporte von Maschinen nach Indien um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das teilte der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Reinhold Festge, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in der indischen Hauptstadt Neu Delhi mit. Auch der Absatz von in Indien produzierter Ware sei gefallen.

GST-Steuer ist positiv

"Das ist nicht zufriedenstellend", sagte Festge. "Dennoch ist der VDMA sehr optimistisch, dass die deutschen Exporte nach Indien in den kommenden Jahren wieder steigen". Insbesondere die geplante GST-Steuer, die die bisher von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlichen Abgaben auf Waren und Dienstleistungen harmonisieren soll, sei positiv für den deutschen Mittelstand.

Kritisch betrachtete Festge die hohen Einfuhrzölle. "Die Abgaben auf Importe nach Indien gehören immer noch zu den höchsten in der Welt." Er schlug vor, die zurzeit auf Eis liegenden Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien wieder aufzunehmen.

Junge Inder als Fachkräfte vor Ort

Ein weiteres Feld für eine mögliche deutsch-indische Kooperation sei die Ausbildung von Facharbeitern. "Deutsche Maschinenbauer brauchen gut ausgebildete Arbeiter vor Ort", sagte Festge. Zurzeit hätten nur ein Zwanzigstel der jungen Inder nach ihrem Schulabschluss Zugang zu einer qualifizierten Ausbildung. "Der VDMA möchte die indische Regierung ermutigen, hier mehr zu tun", so Festge. (APA/dpa)