Lithium-Ionen-Technologie : Varta: „Ohne Batterien gibt es keine Mobilität“

Herbert Schein Varta
© EUROMEDIAHOUSE / Manfred Zimmermann

2020 war für Batteriehersteller Varta das beste Jahr in der 135-jährigen Unternehmensgeschichte. Der Umsatz konnte zuletzt um 140 Prozent gesteigert werden. Heute präsentierte das Unternehmen seine neue Lithium-Ionen-Rundzelle im Format 21700, die Ende des Jahres auf einer Pilotlinie produziert wird. In der Ultra-Highpower-Version soll die V4Drive in sechs Minuten vollständig geladen sein. Eine Ladung von rund 80 Prozent soll sogar in drei Minuten möglich sein.

„Ohne Batterien gibt es keine Mobilität“, bringt es Varta CEO Herbert Schein auf den Punkt. Die Batterie von morgen braucht seiner Meinung nach mehr Power und schnellere Ladung. Zudem muss sie auch bei tiefen Temperaturen leistungsfähig bleiben. Die Zelle soll sich durch einen sehr geringen Innenwiderstand auszeichnen, was eine schnelle Ladung und Entladung ermöglicht.

Anwendungsbereiche

Dadurch eignet sie sich vor allem für Anwendungen, bei denen hohe Leistung gefordert ist, so wie beispielsweise in der Industrie und im Automobilbereich. Einsatzbereiche könnten auch bei der Stromversorgung von Werkzeugen liegen, bei denen eine hohe Kraft und Drehmoment gefordert sind, wie Bohrmaschinen oder Schleifmaschinen.

„Es braucht leistungsstärkere Batterien, die schnell laden können. Wenn ein vollbeladener 40-Tonnen-Lkw bremst, kann unsere Zelle die Bremsenergie speichern und dem Fahrzeug wieder zur Verfügung stellen – auch unter widrigen Bedingungen. Die V4Drive ist auch bei minus 25 Grad einsatzfähig“, erklärt Reiko Stutz, General Manager New Business Segment bei Varta. Die neue Zelle soll die Bremsenergie schneller aufnehmen.

Ende 2021 soll die neue Batteriezelle auf einer Pilotlinie produziert werden. Für die Umsetzung in der Massenproduktion stehen bereits zwei Lithium-Ionen-Fabriken bereit. Derzeit werden etwa drei Milliarden Batteriezellen in Deutschland gefertigt.