Geschäftsbilanz : Trumpf steigert Umsatz auf 3,1 Milliarden Euro

Nicola Leibinger Kammmüller Trumpf
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Die Trumpf Gruppe kann zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2016/17 am 30. Juni 2017 eine deutliche Steigerung von 10,8 Prozent beim Umsatz verbuchen. Der Wert beläuft sich nach vorläufigen Berechnungen auf 3,1 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2015/16: 2,8 Milliarden Euro). Der Auftragseingang stieg auf 3,4 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2015/16: 2,8 Milliarden Euro). Das entspricht einem Plus von 21,1 Prozent.

Nach Deutschland (642 Millionen Euro Umsatz) sind die USA (416 Millionen Euro Umsatz) erneut der zweitstärkste Einzelmarkt gefolgt von China (398 Millionen Euro). Besonders erfreulich entwickelte sich der Markt in Südkorea, wo viele Kunden aus der Elektronikindustrie ihren Sitz haben. Hier stieg der Umsatz um 57 Prozent auf 209 Millionen Euro. Südkorea war im abgelaufenen Geschäftsjahr damit der viertstärkste Einzelmarkt für Trumpf weltweit.

In Europa erzielten vor allem Italien (plus 34 Prozent gegenüber Vorjahr) sowie die Niederlande (plus 55 Prozent gegenüber Vorjahr) hohe Einzelumsätze. Im Falle der Niederlande schlug das EUV-Geschäft mit dem Chiphersteller ASML positiv zu Buche. Trumpf liefert Laser an ASML, die mit Hilfe extrem ultravioletter Strahlung Oberflächen von Chips für die Computerindustrie belichten. Bei der Trumpf Tochter Hüttinger in Freiburg wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatz von 118 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem Wachstum von 52 Prozent gegenüber Vorjahr.

Die Zahl der Mitarbeiter gruppenweit wuchs um 6 Prozent

Als Gründe für das Umsatzplus der Gruppe nennt das Unternehmen eine insgesamt starke Weltkonjunktur. „Wir konnten unsere Planung in vielen Märkten übertreffen, wozu alle unsere Produkte gleichermaßen beigetragen haben“, sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. „Aber uns ist bewusst, dass das Investitionsklima derzeit auch exogenen Effekten wie dem Eurokurs und den Rohstoffpreisen zuzuschreiben ist.“

Trumpf habe das abgelaufene Geschäftsjahr genutzt, Investitionen wie die Entwicklung der digitalen Geschäftsplattform Axoom sowie die bauliche Erweiterung von Standorten im In- und Ausland voranzutreiben. Als Beispiele nennt das Unternehmen neben der Fertigstellung von Produktions- und Vertriebsgebäuden in Warschau und Neukirch/Sachsen auch das Logistikzentrum am Stammsitz in Ditzingen mit einer Bausumme von 35 Millionen Euro, das am 19. Oktober 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt wird, sowie die Errichtung einer Industrie 4.0-Demonstrationsfabrik in Chicago. Der 13 Millionen Euro teure Bau wird am 12. September 2017 in Beisein der Gruppengeschäftsführung eröffnet. „Gerade in Zeiten politischer Divergenzen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ist uns das Signal an die amerikanischen Kunden wichtig, dass wir die USA als einen der bedeutendsten Märkte für die digitale Produktion ansehen“, sagte Leibinger-Kammüller.

Mit Blick auf die politischen Entwicklungen und deren Einfluss auf die Märkte verwies Leibinger-Kammüller darauf, dass es bislang kaum Auswirkungen auf das Geschäft in Europa und Übersee gäbe. „Die politische Situation stellt sich vielerorts anders als die ökonomische dar. Kunden und Lieferanten haben offenkundig gelernt, sich auf die gewachsene Volatilität durch ein hohes Maß an Flexibilität einzustellen.“