Ausbildung : Technik am Zug: Ausrangierter ÖBB-Speisewagen startet als Forschungslabor durch

Technik am Zug
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"Technik am Zug" lautet ein neuartiges Projekt, mit dem HTL- und AHS-Schüler sowie Lehrlinge Volksschülern Naturwissenschaften und Technik näher bringen wollen. Dazu wurde ein ausrangierter Speisewagen der ÖBB in eineinhalb Jahren zu einem Forschungslabor umgebaut. Seit Freitag steht es für drei Jahre vor der voestalpine-Stahlwelt in Linz.

Warum die ÖBB und der Stahlkonzern sich an dem Projekt des Mechatronikcluster der oö. Wirtschaftsagentur "Business Upper Austria" beteiligen, erläuterten die Vorstandsdirektoren der ÖBB Infrastruktur, Franz Bauer, und der voestalpine, Herbert Eibensteiner bei ein Pressekonferenz: "Wir leben in einer Mangelwirtschaft und sind sehr hungrig nach qualifizierten Technikern", fasste Bauer die Situation für seine Branche zusammen. Auch Eibensteiner meinte, dass es "mehr Techniker braucht".

Spezielle Guides für das Zuglabor

Um das Interesse beim potenziellen Nachwuchs zu wecken, wurde dieses Mitmach-Projekt kreiert, das 300 Schüler und 50 Lehrlinge ausarbeiteten. Finanziert wurde es mit Mitteln der Forschungsförderungsgesellschaft (60.000 Euro) sowie dem Land Oberösterreich (120.000 Euro). "Voest und ÖBB erbrachten Personal- und Materialleistungen", erläuterte HTL-Landesschulinspektor Wilfried Nagl. Von den HTL-Schülern stammen die Versuche zu den Bereichen Stanzen und Prägen, zur Chemie, der Mechatronik und Pneumatik sowie zu Infrarotmessungen. Die AHS-Schüler verfassten das pädagogische Konzept und bilden die Guides für das Zug-Labor aus.

Junge Menschen fühlen sich angesprochen

Ab dem kommenden Schuljahr können Klassen der dritten und vierten Jahrgangsstufe von Volksschulen sowie der AHS-Unterstufe von dienstags bis donnerstags in dem ausrangierten Waggon nach Voranmeldung experimentieren. "Es geht vor allem darum, die Lust an derTechnik, die Buben und Mädchen bereits im Kindergartenalter zeigen, bis zur Berufswahl aufrecht zu erhalten", meinte Landeshauptmannstellvertreter Thomas Stelzer (ÖVP). Das Menu im Speisewagen spricht junge Menschen an", zeigte er sich von der "1.000-Gulden-Idee" überzeugt. (APA)