Nachgefragt : Stonawski: Warum Industrie 4.0 Visual Analytics braucht

VRVis Stonawski
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Factory: Wann wurde VRVis gegründet, wie hat es sich entwickelt?

Georg Stonawski: Nach einem positiven Antrag auf Kplus Förderung Anfang 2000 starteten wir im Frühjahr 2001 mit unserem Zentrum im Bereich des Visual Computing, jeweils mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsschritten von zehn Prozent. Heute umfasst das Forscherteam siebzig Köpfe.

Wie ist VRVis heute aufgestellt?

Stonawski: Eigentümer der VRVis GmbH ist der „Verein des Kompetenzzentrums für Virtual Reality und Visualisierung“, in dem die im Rahmen das Comet Förderprogramms beteiligten Wissenschafts- und Unternehmenspartner Mitglieder sind. Wir betreiben viele Forschungsprojekte, die mit Fördermitteln von FFG, Wirtschaftsagentur Wien, WWTF, FWF und internationalen Einrichtungen der EU und ESA unterstützt werden.

Warum liegt der Fokus der Forschung gerade auf Virtual Reality und Visualisierung?

Stonawski: Wir Menschen sind Augentiere, daher lautet auch das Credo unseres Zentrums „Sehen, Verstehen, Entscheiden“.

Wie sehen Sie die Zukunft von VRVis in dieser Rolle?

Stonawski: Ganz stark in der visuellen interaktiven Datenauswertung nicht nur für Medizin und Ingenieurwissenschaften sondern vermehrt in Visual Analytics, und zwar in engem Zusammenhang mit Industrie 4.0. Kurz gesagt: Industrie 4.0 braucht Visual Analytics! Außerdem werden die Datenmengen und Pixeltiefen immer größer, für die Verarbeitung am Desktop ist Visual Analytics zunehmend gefragt.

Wo liegen die stärksten Anknüpfungspunkte zu Industrie 4.0?

Stonawski: Wir müssen heute eine heterogene Welt aus Maschinen verschiedener Generationen - bis etwa 20 Jahre alt und mehr – zusammenführen, digitalisieren und optimieren, um sie tauglich für Industrie 4.0 zu machen - und das geht mit starker Unterstützung durch Visual Analytics.

Sind Sie mit der Positionierung von VRVis und Visual Analytics zufrieden?

Stonawski: Wir sind international gut vernetzt, von den USA bis China, aber auch regional und lokal - Wien ist ja schon ein Zentrum für Virtual Reality geworden, 250 bis 300 Experten arbeiten hier in diesem Themenfeld, von wissenschaftlicher Computergrafik bis Visual Analytics. Unsere Fachkonferenz über Visual Computing Trend im Jänner 2017 wird dies wieder beweisen, wir erwarten ein breites Fachpublikum aus dem In- und Ausland.

Danke für das Gespräch!