Meinung : Sprechen Sie Technik?

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© kantver - Fotolia

Österreich ist als Standort zahlreicher High-Tech-Unternehmen aus dem industriellen Bereich mit hohen Investitionen in Forschung, Innovation und Entwicklung gut aufgestellt. Aber sind auch die Menschen, die in jenen innovativen Unternehmen arbeiten, darauf vorbereitet?

Sprachschwierigkeiten zwischen den Abteilungen

Blickt man hinter die Kulissen, so muss man feststellen, dass innerhalb der Unternehmen der technische und nicht-technische Bereich oft zu keiner gemeinsamen Sprache findet: CEO’s und EntwicklungsingenieurIn oder auch ControllerIn und ProduktionsleiterIn – allzu oft reden diese beiden Seiten aneinander vorbei. Das geht so weit, dass sich der technische Einkauf Herausforderungen bei der produktgerechten Beschaffung von Materialen stellen muss und der Vertrieb oftmals in Verkaufsgesprächen von TechnikerInnen unterstützt werden muss, was doppelt – personelle und finanzielle – Ressourcen bindet. FinanzmanagerInnen treffen augenscheinlich rationale Entscheidungen, ohne aber zu wissen, was die Fachbereiche brauchen. Die Fachbereiche kämpfen in Folge mit der Herausforderung, im Unternehmenskontext betrachtet, ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht zur Gänze ausschöpfen zu können. JuristInnen setzen Kauf- oder Leasingverträge über Maschinen auf, die aufgrund des fehlenden technischen Einblicks schlichtweg falsch oder ungültig sind und zu Streitigkeiten vor Gericht führen können.

Wenn es Geld und Reputation kostet

Jedes dieser Beispiele kann eine Organisation aus der Balance bringen und kann im schlimmsten Fall zu wirtschaftlichem Schaden und Reputationsverlust führen. Dabei gönnt der harte internationale Wettbewerb gerade High-Tech-Unternehmen keine Spielräume für einseitige Belastungen und Zusatzkosten, wollen sie bestehen und erfolgreich sein. Daher ist es umso wichtiger, dass technisches Know-how in allen Berufsgruppen – im Management, im Finanz- und juristischen Bereich und in der Kommunikation – vorhanden ist. Denn genau dieser bereichsübergreifende Wissensvorsprung wird in Zukunft der relevante (Kosten- & Ressourcen)-Vorteil im globalen Wettbewerb von Unternehmen und MitarbeiterInnen sein!

Lebenslanges Lernen als Schlüssel zum Erfolg

Die digitale Transformation geschieht nicht von alleine – sie muss von Menschen initiiert, strategisch geplant und umgesetzt werden. Lebenslanges Lernen sollte selbstverständlicher Teil jeder modernen Unternehmenskultur sein – sowohl für Firmen, die die besten MitarbeiterInnen beschäftigen wollen, als auch für MitarbeiterInnen, die sich persönlich und im Beruf weiterentwickeln wollen. Profis aus Management, Recht und Kommunikation müssen auch „Technik“ sprechen um Schnittstellen zwischen ihrem Fachbereich und dem technischen Bereich zu managen. Die Fähigkeit zwischen den Professionen zu vermitteln, kann man lernen.