Industrierobotik : Roboterbestand in Österreich steigt um 15 Prozent

KUKA Roboter Heller
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Österreich installierte 2016 insgesamt 1.686 Industrieroboter (+71 Prozent) – so viele wie nie zuvor in einem Jahr. Wichtigste Wachstumstreiber der Roboternachfrage sind die Automobil- und Automobilzuliefererindustrie. Dazu kommen wachstumsstarke Sektoren wie die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Elektro- und Elektronikindustrie.

Deutsche Robotik und Automation auf Wachstumskurs

Deutschland ist der mit Abstand größte Markt für Robotik und Automation in Europa. Der Branchenverband VDMA hat die Wachstumsprognose für 2017 jüngst von 7 Prozent auf 11 Prozent erhöht. Erstmals dürfte damit die Rekordmarke von 14 Milliarden Euro Branchenumsatz übertroffen werden. Für 2018 stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum: Der VDMA rechnet mit einem weiteren Umsatzplus von 10 Prozent. Die positive Entwicklung zeigt sich auch beim stetig steigenden Exportanteil von zuletzt 57 Prozent.

In allen drei Segmenten der deutschen Robotik und Automation - also der Robotik, der Industriellen Bildverarbeitung und den Integrated Assembly Solutions – werden die Markterwartungen für 2017 übertroffen: Die Robotik erwirtschaftet der VDMA-Prognose zufolge mit 4,1 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 15 Prozent. Die Industrielle Bildverarbeitung wird nach neuer Prognose ein Umsatzplus von 18 Prozent erreichen. Das entspricht einem Branchenumsatz von 2,6 Milliarden Euro. Integrated Assembly Solutions mit intelligenten Montage- und Handhabungslösungen erzielt als größte Teilbranche ein Umsatzwachstum von 6 Prozent auf den neuen Rekord von 7,4 Milliarden Euro.

Industrieroboter erobern weltweit Produktionsstätten

Der weltweite Robotikboom hat sich ungebrochen fortgesetzt: 294.000 Einheiten wurden 2016 weltweit installiert – ein Plus von 16 Prozent. Die IFR schätzt, dass bis 2020 rund 1,7 Millionen neue Industrieroboter verkauft werden. Neben der Automobilindustrie als Hauptabnehmer investiert die Elektronikindustrie – insbesondere in Asien – besonders stark in die Robotik. Weltweit entfallen 74 Prozent der Gesamtinstallationen der Industrieroboter auf fünf Hauptmärkte: China, Südkorea, Japan, die Vereinigten Staaten und Deutschland. Dabei hat China seine führende Position mit einem Marktanteil von 30 Prozent der Gesamtlieferungen im Jahr 2016 ausgebaut. Mit rund 87.000 verkauften Einheiten näherte sich China sogar dem Gesamtabsatz von Europa und Amerika zusammengerechnet (97.300 Einheiten).

Roboterdichte in der Fertigungsindustrie

Die durchschnittliche Roboterdichte – also die Anzahl der Industrieroboter je 10.000 Beschäftigte – erhöhte sich in Europa auf 99 Einheiten, in Amerika auf 84 und in Asien auf 63 Einheiten – so die jüngste Statistik der IFR. Österreich liegt mit 144 Einheiten deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Die Top 5 der am meisten automatisierten Länder der Welt sind: Südkorea, Singapur, Deutschland, Japan und Schweden (siehe Abbildung 2). Diese Länder zählen zu den fortschrittlichsten Industrienationen und spiegeln die positive Wirkung der Roboter-Automation auf die Wettbewerbsfähigkeit wider. Innovation ist dabei nicht nur für Industriekonzerne wichtig, sondern ebenso für kleine und mittelständische Betriebe. Hier entstehen jetzt und in Zukunft die meisten Arbeitsplätze.

Rekorde auf der Weltleitmesse automatica in München

„Erneut erwarten wir Rekorde bei den Aussteller- und Besucherzahlen auf der Branchenleitmesse automatica in München. Ein eindrucksvolles Zeichen für das weltweit steigende Interesse an der Robotik und Automation“, sagt Armin Wittmann, Projektgruppenleiter der automatica. „Die automatica bündelt das weltweit größte Angebot an Industrie- und Servicerobotik, Montage- und Handhabungstechnik, Industriellen Bildverarbeitungssystemen und Komponenten. Im Mittelpunkt stehen dabei die digitale Transformation in der Fertigung, Mensch-Roboter-Kollaboration, Servicerobotik und die Zukunft der Arbeit – vom 19. bis 22. Juni 2018 in München.“

„Die Investitionsbereitschaft in den Sektoren Automotive und Elektronikindustrie wird weltweit für Wachstumsimpulse sorgen. Elektromobilität und die erforderlichen Komponenten, vor allem Batterien, erfordern neue oder zusätzliche Fertigungsanlagen. Die Automatisierung in der Elektronikfertigung, allen voran in Asien, wird in den kommenden Jahren auch die Nachfrage nach Robotik und Automation aus Europa antreiben“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation.