Transport : Pilotprojekt: So will DHL den Fahrermangel bekämpfen

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© Christoph Papsch

DHL Freight, einer der führenden Anbieter für Straßentransporte in Europa, startet eine Fahrerinitiative, um dem Fahrermangel in der Logistikbranche zu begegnen. Dafür bietet das Unternehmen zunächst in einem Pilotprojekt an fünf Standorten veränderte Jobprofile an, die eine abwechslungsreiche Arbeit sowie langfristige Berufsperspektive bieten und es ermöglichen, Spitzen in Hochzeiten leichter abzufangen. Im Zuge der Initiative wurden im Frühjahr 2018 circa 30 neue Stellen an den DHL Freight Standorten Maintal, Malsfeld, Koblenz sowie Sehlem und Erfurt geschaffen.

Es könnten 500 Stellen in Europa entstehen

Die neuen Mitarbeiter fahren als Ergänzung zu den bestehenden Transportkapazitäten und übernehmen bei Bedarf auch andere Tätigkeiten in den Niederlassungen. Insbesondere zur Hochsaison werden sie auf der ersten und letzten Meile für die Standorte unterwegs sein. Das Pilotprojekt legt den Grundstein für eine langfristige Erhöhung der Kapazitäten an eigenen Fahrern. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, möchte DHL Freight bis zu 500 neue Stellen in Europa schaffen.

"Nicht zuletzt durch den anhaltend stark wachsenden Onlinehandel wird unsere Branche derzeit von einem immer höheren Transportbedarf gelenkt", so Uwe Brinks, CEO DHL Freight. "Während wir über ausreichend Ladekapazitäten verfügen, bemerken wir aber einen immer dringlicheren Mangel an Fahrern. Diesem Problem begegnen wir nun weitsichtig mit unserer Fahrerinitiative, um unseren Kunden auch künftig die Sicherheit und den Service bieten zu können, den sie von uns gewohnt sind."

Modernste Betriebsmittel

Im Rahmen der Initiative werden auch neue Lastkraftwagen mit zwölf Tonnen Ladevolumen geordert, um die Fahrer mit modernsten Betriebsmitteln auszustatten und auch in der Hochsaison ausreichend Transportkapazitäten zu gewährleisten. "In den Spitzenzeiten, wie etwa vor Weihnachten, verzeichnen wir ein besonders hohes Sendungsaufkommen. Ziel der Initiative ist es, personelle und räumliche Kapazitäten auszubauen, um diese Volumensprünge effizient abzufangen", ergänzt Uwe Brinks.

Fahrerinitiative sieht einen rotierenden Einsatz vor

Die Neufahrzeuge werden neben bekannter Sicherheitstechnik auch über einen Abbiegeassistenten verfügen. Im Rahmen des Umweltprogramms GoGreen kommen außerdem Solarmatten des konzerneigenen Start-ups TRAILAR auf den Dächern der Fahrzeugaufbauten zum Einsatz. Diese werden unter anderem die Ladebordwände mit Strom versorgen und so helfen, den Kraftstoffverbrauch um bis zu fünf Prozent zu senken. Mittelfristig soll bei Deutsche Post DHL Group bis zum Jahr 2025 die CO2-Effizienz um 50 Prozent gegenüber 2007 verbessert werden. Dabei soll der Ausstoß lokaler Luftschadstoffe reduziert werden, indem die Zustellung zu 70 Prozent mit sauberen Zustell- und Abholkonzepten durchgeführt wird.

Die Fahrerinitiative sieht einen rotierenden Einsatz vor, wonach die neuen Mitarbeiter nicht durchgehend als Fahrer eingesetzt werden. In den Hochphasen werden sie die Kapazitäts-engpässe auf den Straßen abfangen. In ruhigeren Phasen werden sie im Umschlaglager beschäftigt. Die neuen Fahrer werden auf Basis der geltenden Tarifverträge vergütet.