Innovationen : Österreich verzeichnet 2018 weniger Patente als 2017

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Österreichische Firmen haben im vergangenen Jahr weltweit 11.227 Patente angemeldet. Nach rund 12.000 im Jahr 2017 liege das "in der Schwankungsbreite", sagte Patentamtsdirektorin Maria Karepova am Montag in Wien. Während sich klassische Wirtschaftsbereiche wie der Maschinenbau "hervorragend" entwickeln, brauche es mehr Dynamik in Zukunftsbereichen.

Österreich vor Frankreich, Großbritannien und Italien

Insgesamt liegt Österreich bei Patentanmeldungen im EU-Vergleich auf dem sechsten und weltweit auf dem elften Platz. Mit Frankreich, Großbritannien oder Italien lasse man immerhin drei große europäische Länder hinter sich. Ernüchterung gäbe es im internationalen Bereich, denn mit der Entwicklung der Patenzahlen aus China, Indien oder Israel könne Europa nicht mehr schritthalten.

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Zukunftsmärkte ankurbeln

Es gelte daher "die Weichen in die richtige Richtung zu stellen". Als Zukunftsmärkte gelten Energie-Speichertechnologien, Künstliche Intelligenz (KI) und Autonomes Fahren. In letzterem Bereich kämen beispielsweise nur rund ein Drittel der Patente aus Europa. Österreich liege hier zwar im internationalen Vergleich "sehr gut". Angesichts der Entwicklungen in Asien müsse Österreich mehr gute Forschungsergebnisse einfahren und diese auch weltweit mit Patenten sichern.

Oberösterreich ist nationaler Spitzenreiter

Beim Österreichischen Patentamt wurden im vergangenen Jahr 2.744 Patente angemeldet und 1.710 Erfindungen patentiert. Die meisten Anmeldungen (583) kamen wie auch in den vergangenen Jahren aus Oberösterreich, gefolgt von der Steiermark (479) und Wien (441). Gemessen an der Bevölkerung sei aber die Patentdichte in Vorarlberg am höchsten, so Karepova. Erfindungs-Spitzenreiter ist wieder AVL List (182 Erfindungsanmeldungen) vor Julius Blum (67) und der Firma Tridonic (53). Auf Rang sieben findet sich mit der Technischen Universität (TU) Wien die erste Institution aus dem akademischen Bereich (33 Anmeldungen).

Geschwindigkeit der Abwicklung wichtig

"Notorisch untergeschützt" seien jedenfalls KMU, Start-ups und beispielsweise universitäre Spin-offs, sagte Karepova, die hier aber ein zunehmendes Interesse an des Services des Patentamtes ortet. Durch die von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG vergebenen "Patent.Schecks" sei man etwa mit 250 Unternehmen in Verbindung getreten, die nicht zu den "Profis" in Sachen Patente zählen. Für letztere sei das Patentamt ein wichtiger erster Anlaufhafen, "vor der Runde im Ausland", sagte AVL List CEO Helmut List. Mitentscheidend sei die Geschwindigkeit bei der Abwicklung. Hier liege das Patentamt im internationalen Vergleich gut.

Fast 6.000 Marken beim Patentamt angemeldet

Etwas anders sind die Bedürfnisse junger und kleinerer Unternehmen, wo es vielfach auch um Beratung gehe, wie der Gründer der Firma Enpulsion, Alexander Reissner, sagte. Mit einem Antrieb für Kleinsatelliten habe man es im zweiten Geschäftsjahr zum "Weltmarktführer" in einem kleinen, aber wachsenden Markt gebracht. Seitens des Patenamtes sei man etwa auch dahin gehend beraten worden, welches Wissen man aus Gründen der Geheimhaltung vielleicht nicht patentieren lassen sollte, sagte Reissner. Abseits der Erfindungen haben Österreichische Firmen im Vorjahr fast 6.000 Marken beim Patentamt angemeldet - ein Plus von sieben Prozent gegenüber 2017. Mit 1.872 Anmeldungen lag Wien hier deutlich vor Niederösterreich (803) und Oberösterreich (700). (APA/red)