Personalia : Neuer Siemens-CEO steht fest

Roland Busch
© Siemens AG

Der 55-jährige Busch, derzeit stellvertretender CEO, übernimmt den Posten des bisherigen Konzernchefs Joe Kaeser, der demnach keine Vertragsverlängerung anstrebt. Busch werde spätestes bei der nächsten Aktionärs-Hauptversammlung am 3. Februar 2021 zum CEO der Siemens AG bestellt, hieß es weiter. Zum 1. April dieses Jahres erhalte er einen Fünf-Jahres-Vertrag. Der als Konzernchef abtretende Kaeser werde als Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens Energy vorgeschlagen. Das traditionsreiche Technologie-Unternehmen gab noch einige weitere Änderungen bei den Top-Führungskräften bekannt und erklärte, es stelle damit die "Weichen für die nächste Management-Generation".

Proteste von Umweltschützern

Der Aufsichtsratsvorsitzende Jim Hageman Snabe dankte Kaeser für "sein vorausschauendes Handeln sowie die Entschlossenheit und den Mut", mit denen er Siemens geführt habe. Sein Nachfolger Busch vereine "unternehmerische Weitsicht, Nähe zu den Kunden und ein tiefes Verständnis all der Technologien, die Siemens erfolgreich gemacht haben" und sei somit der richtige für den Posten. Zuletzt hatte sich die Siemens-Spitze um Konzernchef Kaeser auf der Hauptversammlung Anfang Februar in München massive Proteste von Umweltschützern und Kritik von Aktionärsvertretern wegen der Beteiligung an einem Kohleprojekt in Australien stellen müssen. Kaeser hatte gereizt reagiert und die Vorwürfe als "fast grotesk" bezeichnet. Der Protest richtete sich gegen einen Vertrag von Siemens für die Schienensignalanlage eines höchst umstrittenen Kohlebergwerks des indischen Adani-Konzern im australischen Bundesstaat Queensland.

Rückgang um drei Prozent

Zur Hauptversammlung hatte Siemens auch die Zahlen für das erste Quartal seines Geschäftsjahres veröffentlicht, das am 1. Oktober begonnen hatte. Demnach verbuchte der Konzern einen Nettogewinn von 1,089 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg leicht um ein Prozent auf 20,317 Milliarden. Siemens macht zum Einen die generelle Abkühlung der Weltwirtschaft zu schaffen. Zum Anderen leiden die Münchner unter geringerer Nachfrage nach bestimmten Produkten wie etwa Turbinen für Gaskraftwerke.