Innovation des Monats : Material mit IQ

Generaldirektor Markus Limberger Martin Bergsmann (Geschäftsführung HUECK FOLIEN) Klaus Schmidegg (Leitung F&E HUECK FOLIEN) und LR Viktor Sigl
© Hueck Folien

Technische Folien sind die Domäne von Hueck Folien, zu Hause im oberösterreichischen Baumgartenberg. Das 1978 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert flexible Verpackungen, spezifische Lackier- und Kaschiermaterialien für innovative Selbstklebeanwendungen, aber auch Produkte mit komplexen Aufgabenstellungen für Elektronik oder Sicherheitsanwendungen. Unter dem Motto „Material mit IQ“ standen auch die Arbeiten zu dem jüngst ausgezeichneten Sicherheitsetikett, das bei der behördlichen Registrierung von Fahrzeugen eingesetzt werden kann um einen Missbrauch durch Fälschungen zu verhindern – und in dem drei wesentliche Sicherheitsfunktionen vereint sind.

In der Kategorie „Mittlere Unternehmen“ wurde Hueck Folien für die Entwicklung der oberösterreichische Landespreis für Innovation in Silber verliehen.

Dreifach sicher.

Im Basismaterial für das Etikett befindet sich einerseits ein Sicherheitsmerkmal in Form eines Hologramms, das eine zuverlässige visuelle Echtheitsprüfung bei Polizeikontrollen ermöglicht. Zudem wird die integrierte UHF-Kupferantenne vom Kunden von HUECK FOLIEN mit einem Chip verbunden, wodurch gespeicherte Informationen, wie fahrzeugbezogene Daten, berührungslos über eine Distanz von bis zu 16 m ausgelesen werden können. Eine Möglichkeit, die in Zukunft auch die so genannte Go Box in LKWs obsolet machen könnte. Drittes Schutzmerkmal ist der Manipulationsschutz des Etiketts, das ein zerstörungsfreies Ablösen von der Einschutzscheibe verhindert.

Klaus Schmidegg, Leiter F&E bei Hueck Folien, hat mit seinem Team drei Kernkompetenzen des Unternehmens in einem Produkt vereint: die Herstellung von Hologrammen, strukturierten, leitfähigen Beschichtungen und Etiketten mit Manipulationsnachweis.

Die Kombination des Hologramms mit einer RFID-Antenne aus Kupfer und einem Manipulationsschutz wurde komplett im F&E Kompetenzzentrum in Baumgartenberg entwickelt und ist in dieser Form einzigartig.

Antenne inklusive.

Die Optik des verwendeten Hologramms unterscheidet sich durch die Verwendung eines Kupfer-Reflektors deutlich von den sonst üblichen mit Aluminium beschichteten Hologrammen. Der Kupfer-Reflektor ist partiell auf das Hologramm aufgebracht und fungiert – Dank hoher Leitfähigkeit – gleichzeitig als RF-Antenne. Durch die Verbindung mit einem Chip kann der Kunde Informationen mit einem tragbaren Lesegerät berührungslos auslesen. Damit ist nicht nur eine maschinengestützte Verifikation möglich; auch die Speicherung von fahrzeugbezogenen Daten sorgt für erweiterte Funktionen (wie etwa Maut, Einfahrtskontrolle etc.).

Angebracht wird das Etikett an der Windschutzscheibe. Die Schicht, die das Hologramm trägt, lässt sich leicht von der Trägerfolie ablösen, sodass bei einem Manipulationsversuch nur das Hologramm und die Antenne auf der Windschutzscheibe verbleiben. Die Trägerfolie wird mit dem restlichen Etikett entfernt. Bei diesem Vorgang bleiben das Hologramm und die RFID-Funktion zunächst intakt und können immer noch gelesen werden. Dieser Schichtaufbau ist jedoch so dünn, dass ein zerstörungsfreies Ablösen von der Scheibe nicht mehr möglich ist.