Steyr : MAN-Belegschaft gegen Übernahme
„Ich kann dieses Votum heute nur mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen“, so Wolf. „Mein Team und ich haben unglaublich viel Herzblut in dieses Projekt investiert, weil ich überzeugt davon bin, dass mit diesem Potenzial an Know-how in der Fahrzeugproduktion an diesem Standort unter der Marke Steyr etwas Neues, Großes entstehen hätte können.“ Wolf hatte stets betont, eine Zukunft „mit den Mitarbeitern“ anzupeilen.
Ob das Ergebnis nun einen endgültigen Rückzug bedeutet, bleibt offen. Wolfs Pläne hätten vorgesehen, die Marke Steyr wiederzubeleben. Die MAN-Zentrale in München ließ allerdings wissen, dass man nun die Schließung anpeile. MAN-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Martin Rabe erklärt: „Wir sind vom Ergebnis wirklich sehr enttäuscht, da wir die angebotene Alternative zur Schließung als einen für alle Beteiligten sehr guten Weg angesehen haben. Offenbar habe es innerhalb der Belegschaft noch zu wenig Transparenz über „das wirklich gute Konzept der WSA Beteiligungs GmbH“ geben, bedauert Rabe.
Die Belegschaft habe das Konzept klar abgelehnt, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Helmut Emler. Das Konzept von Wolf sei zwar „schlüssig, die Einschnitte wären aber zu gravierend gewesen“. Dass MAN das Werk nun schließen will, ist für die Belegschaftsvertretung noch nicht gegessen: „Als Betriebsrat werden wir morgen beginnen, mit MAN das Gespräch zu suchen“, so Emler. Die Schließung sei erst für 2023 vorgesehen, die Kunststofflackiererei, wo rund 400 Mitarbeiter beschäftigt sind, hätte sogar bis 2027 weiter für MAN arbeiten sollen. Ziel sei eine Lösung wie in Deutschland, wo die ursprünglichen Sparpläne entschärft worden sind. Man sei auch anderen Investoren gegenüber offen, sagte er auf das Konsortium rund um den Industriellen Karl Egger (KeKelit) angesprochen, das Interesse gezeigt hatte, aber von MAN nicht ernsthaft erwogen worden war. (apa/red)