EMO 2017 : Komet zeigte digitale Trends in der Zerspanungswelt

Digital Productivity Solutions
© Komet

Die Digitalisierung wird die zukünftige Fertigung maßgeblich prägen – davon sind die Verantwortlichen in der Komet Group überzeugt. Daher schreiben sie ihrem Geschäftsfeld „Digital Productivity Solutions“ große Entwicklungschancen zu. Auf der EMO 2017 ließ Komet den Prognosen Taten folgen und präsentierte mit ToolScope Net, ToolScope Cockpit und ToolScope Connector neue Softwareprodukte, die eine Nutzung des Assistenzsystems ToolScope ohne jegliche Hardware-Installation ermöglichen. Sie verbinden Werkzeugmaschinen mit einer Cloud und transferieren alle gewünschten Maschinen-, Prozess- und Betriebsdaten dorthin. Verschiedene Apps sorgen für deren einfache, zielgerichtete Auswertung und ToolScope Cockpit für die übersichtliche Darstellung der Ergebnisse, die der Anwender von jedem Rechner aus abrufen kann.

Die neue ToolScope Software-Produktfamilie ist ein Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft der Zerspanung. Denn mit den neuen Tools können Anwender ihre Maschinen in eine rein serverbasierte Überwachungsumgebung integrieren. Dazu hat Komet auch eine passende Cloud-Infrastruktur entwickelt. Die Voraussetzung für die Nutzung der Cloud-Dienste ist allerdings der Einsatz der ToolScope Firmware-V11.

Die Komet -Cloud kann über das Internet als fertig funktionsfähige Struktur gemietet oder als Software für eine lokale Cloud im Kundenrechenzentrum installiert werden. Die Datenübertragung durch das Internet erfolgt verschlüsselt. Die Komet -Server befinden sich in Deutschland und sind unter Kontrolle eines deutschen Unternehmens. Die Cloud-Software bietet alles, was man zum Handling großer Datenmengen benötigt. Statusdaten von Maschinen werden in Datenbanken gesammelt und sowohl in der Datenbank, als auch im CSV-Format bereitgestellt. Die Cloud liefert die Daten an die Monitoring-Software ToolScope Cockpit, welche die Daten visualisiert.

Die von Komet zu mietende Cloud ist eine Option, mit der sich der Anwender jeglichen Aufwand bei der Einrichtung von Datenspeichern spart. Sofort funktionsfähige Cloud-Einheiten inklusive Cockpit-Software können bei Komet zukauft werden. Zu Testzwecken stellt Komet die Cloud-Speicher für ein halbes Jahr kostenlos zur Verfügung.

Offene Plattform und freier Download

Um ToolScope für einen möglichst breiten Anwenderkreis interessant und anwendbar zu machen, praktiziert Komet eine maximale Offenheit. Das heißt, alle Schnittstellen des Systems – und auch die der von Komet angebotenen Apps – sind dokumentiert. Wer sich dafür interessiert, kann die Daten im Internet frei abrufen. Komet wünscht sich ausdrücklich Partnerunternehmen, die auf ToolScope-Basis eigene Apps entwickeln und ToolScope mit vertreiben. Um den Resellern und anderen Interessierten das Expertenwissen von Komet Brinkhaus möglichst einfach zur Verfügung zu stellen, haben die ToolScope-Spezialisten Inhalte aus Handbüchern und anderen Dokumenten in ein „Wiki“-System eingepflegt, das sich über die Homepage https://brinkhaus-wiki.kometgroup.com aufrufen lässt. Auch über die direkte Eingabe in Internet-Suchmaschinen wie Google können Interessierte verschiedene Details abfragen. So liefert die dortige Eingabe „toolscope process history“ Informationen zur Prozesshistorie von ToolScopes. Über „ts-mda data format“ erhält man eine Detailbeschreibung des Datenformats, in dem die APP TS-MDA ToolScope-Daten in die Cloud transportiert.

Mechatronische Werkzeuge mit eigenem Web-Server

Während ToolScope das Kernelement aller digitalen Komet -Produkte ist, erhalten auch Standardwerkzeuge mehr und mehr digitale Eigenschaften. Hervorzuheben war die auf der EMO präsentierte neue Baureihe 3 der Komet KomTronic U-Achse UAS160. Sie besitzt einen eigenen Web-Server, der es ermöglicht, von extern die Konfiguration, Parametrisierung und Diagnose vorzunehmen.

Um mechatronischen Werkzeugen den Weg zu Industrie 4.0 in Zukunft zu erleichtern, beteiligt sich die Komet Group unter anderem am Forschungsprojekt BaZMod – Bauteilgerechte Maschinenkonfiguration in der Fertigung durch Cyber­Physische Zusatzmodule. Es wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als ein Beitrag zum Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ gefördert (Förderkennzeichen: 02PJ2639) und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Unter Cyber-physische Systeme (CPS) sind aktorische Werkzeuge und Messmittel, Beschriftungsapparate und Werkzeuge zu verstehen, die mit Sensoren zur Prozessüberwachung und -optimierung ausgerüstet sind. Systeme, die miteinander kommunizieren und interagieren können, also eine gewisse „Intelligenz“ aufweisen. Zum Komet -Aufgabengebiet gehören vor allem einheitliche mechanische und elektrische Schnittstellen für die Energie-, Daten- und eventuell weiterer Medienübertragung für U-Achswerkzeuge.

Kommunikation via BlueTooth

Auch der Feinverstellkopf Komet MicroKom BluFlex unterstützt den Anschluss an die digitale Industrie 4.0-Welt, schließlich kann er Daten drahtlos via BlueTooth übertragen. Da sich in der neuen Version 2 die komplette Bluetooth-Technologie im Feinverstellkopf befindet, ist der bisherige Verstellschlüssel überflüssig geworden. Eine Bluetooth Low-Energy-Schnittstelle ermöglicht es, alle Daten auf ein Smartphone (ab Android 4.3 bzw. iOS 10) zu übertragen. Mittels im Google Play Store bzw. App Store verfügbarer MicroKom BluFlex 2 App kann der Nutzer das BluFlex-Display auf seinem Smartphone darstellen – mit dem zusätzlichen Komfort einer größeren und flexibleren Ablesemöglichkeit. Bluetooth ist eine eingetragene Marke der Bluetooth SIG, Inc. Google Play und Android sind eingetragene Marken der Google Inc. iOS 10 und App Store sind eingetragene Marken der Apple Inc..

ToolScope – Assistent für Planer, Bediener und Instandhalter

Das von Komet Brinkhaus entwickelte Assistenzsystem ToolScope ist eine leistungsfähige Digitalisierungslösung für Produktionsumgebungen. Es erfasst und dokumentiert während des Bearbeitungsprozesses maschineninterne Signale wie z.B. das Drehmoment einer Spindel oder die Vorschubkraft einer Achse. Zudem nimmt es Ereignisse wie Werkzeugwechsel oder Maschinenstillstände auf. Die gesammelten Daten stehen dann für weitere Auswertungen zur Verfügung. Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Apps, die Komet einzeln lizenzier- und freischaltbar zur Verfügung stellt. Sie dienen als Werkzeugwechsellog, der Verschleißüberwachung, zur adaptiven Vorschubkontrolle etc.. Die Ergebnisse werden in Form von Kurven, Trends und Kenngrößen ausgegeben. Auch Optimierungen in der Prozesssteuerung sind gegebenenfalls möglich.