Umwelttechnik : Kappa entwickelt neues System zur Emissionsüberwachung

Im Bild: Cleantech-Cluster Manger Christian Mauracher (li.) und Martin Tscheliesnig von Kappa.
© Cleantech Cluster

Das System Video-Fluid-Dynamic (VFD) von Kappa nimmt Emissionen mit einer Kamera ins Visier. Diese wird im Umfeld emittierender Maschinen positioniert. Die entwickelte Software analysiert die Aufnahmen – und zwar automatisch. Auf Basis der Teilchen-Raumgeschwindigkeiten und der Formen der Emissionen berechnet das System die Emissionscharakteristik. So wird die Emissions-Ausbreitung quantitativ eindeutig belegt. Dem System entgeht nichts. „Bei Hochtemperaturemissionen, die zum Beispiel in der Stahlindustrie oder beim Druckguss entstehen, waren qualitative Aussagen über Emissionsvolumenströme bislang nicht möglich“, sagt Martin Tscheliesnig, Umwelttechnik-Projektingenieur bei Kappa. Das System Kappa VFD ist damit Quantensprung für die Messung von Emissionen und gewinnt damit den begehrten Umwelt-Innovationspreis ie:ku 2017 des Cleantech-Clusters.

Genauer geht’s nicht

Die Methode, Emissionen über eine Einzelbildverfolgung von Videos auszuwerten, gibt es bereits länger, die händische Auswertung blieb aber ungenau. „Wir sind bereits 2011 auf die Idee gekommen, eine Auswertung des Videomaterials aus der Ferne - ähnlich wie bei Verkehrsüberwachung – einzusetzen,“ erinnert sich Tscheliesnig nicht ohne Stolz, „Was völlig neu ist: die Auswertung erfolgt komplett automatisiert und auf Basis von Algorithmen.“ Die automatische Inspektion ermöglicht die Bewertung von Emissionsquellen über einen längeren Zeitraum oder über komplette Verfahrens- oder Produktionsschritte hinweg. Dabei werden auch Minima und Maxima erkannt. Das System garantiert damit die richtige Dimensionierung von Absaugsystemen. Das VFD-System wird derzeit hausintern und in Engineering-Projekten bei der Auslegung von Filteranlagen erfolgreich eingesetzt. Für VFD wurde das Kappa Entwicklungsteam Martin Tscheliesnig und Rainer Schmidt jetzt mit dem ie:ku 2017 ausgezeichnet.