Großprojekt : Kärntner Kohlbach-Gruppe baut Holz-Heizkraftwerk für deutschen Hafen

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Die Kärntner Kohlbach-Gruppe hat nach einjährigen Verhandlungen den bisher größten Einzelauftrag ihrer Firmengeschichte entgegengenommen. Das Familienunternehmen wird bis 2021/2022 am Standort in Bleiburg das Herzstück eines Holz-Heizkraftwerks für den deutschen Hafen in Cuxhaven produzieren. Das Auftragsvolumen soll sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag belaufen.

Die besondere Herausforderung besteht laut Geschäftsführer und Eigentümer Walter Kohlbach darin, die aufwändige Anlage in das bestehende Gebäude einzupassen. Drei Kraftwerks-Einheiten mit einer Leistung von insgesamt 17 Megawatt müsse man unter der ein Schiff formenden Gebäudehülle unterbringen.

Gewinn für die Umwelt

Kohlbach verweist in der Aussendung auf den „hohen Gewinn für die Umwelt“: Das neue Holzkraftwerk werde Schadholz aus den immer stärker vom Borkenkäfer befallenen deutschen Wäldern einerseits zur Erzeugung von Wärme, andererseits von elektrischem Strom verbrennen. „Die im Hafen liegenden Schiffe lassen teilweise immer noch ihre mit Schweröl betriebenen Schiffsmotoren als Generatoren laufen“, so Kohlbach. Die entstehende Prozesswärme werde zudem im angrenzenden Gewerbegebiet genutzt. Das Projekt wird durch einen auf erneuerbare Energie-Projekte spezialisierten Fonds finanziert, welcher von der Fontavis AG – einer Tochter der Swiss Life Asset Management AG – verwaltet wird.

Die Kohlbach-Gruppe plant und errichtet seit 1959 Kraft-Wärme-Anlagen und hat bisher laut eigenen Angaben 1.500 davon in 30 Ländern in Betrieb genommen – zuletzt in Madagaskar. Das 1945 gegründete Familienunternehmen mit Standorten in Bleiburg und Wolfsberg, sowie in Kroatien, Deutschland, Frankreich, Russland und der Schweiz beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Der jährliche Umsatz beläuft sich auf rund 35 Millionen Euro.