Sanierungsverfahren : Insolvenzverfahren: Kärntner Photovoltaik-Unternehmen leidet an Lieferausfällen

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Die 2004 gegründete Firma mit Sitz in Liebenfels im Bezirk St. Veit/Glan stellt Photovoltaikmodule her. Laut den Angaben der Schuldner komme es zur Sanierung, weil wegen der Coronakrise Lieferketten ausgefallen seien. Dadurch sei die Produktion erheblich gestört worden und zudem hätten die chinesischen Techniker nicht einreisen dürfen. Laut einer Aussendung des Kreditschutzverbands stehen 24,9 Mio. Euro Passiva 2,9 Mio. Aktiva gegenüber. 239 Gläubiger sind betroffen. Der Sanierungsplan sieht 20 Prozent in vier Raten zu je fünf Prozent binnen drei Jahren vor.

Noch im August hätten die Gesellschafter Kapital in Höhe von 1,5 Mio. Euro zugeführt - 750.000 in Form einer Kapitalerhöhung, 750.000 in Form eines Gesellschafterdarlehens - und bis Ende August habe man über ein positives Eigenkapital verfügt. Im September sei es dann zu einem massiven Auftragsrückgang gekommen. Nach Absage eines konkreten Investors sei Ende September 2021 die Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit eingetreten.

Laut Kreditschutzverband hat die Geschäftsführung ein Fortführungskonzept zur Senkung und Optimierung der Produktionskosten erarbeitet, welches unter anderem die Umstellung vom Vierschichtbetrieb auf einen Dreischichtbetrieb vorsieht. Damit wolle man die Personalkosten reduzieren, zurzeit hat das Unternehmen 112 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer. Außerdem ist eine weitere Anpassung der Overheadkosten, also neben den Personalkosten die Kosten für zum Beispiel Gebäude und Maschinen, an die Unternehmensgröße geplant. Die bisherige Wachstumsstrategie auf 50 Mio. Euro Jahresumsatz wird kurzfristig nicht weiterverfolgt.