Neues Forschungsgebäude : Infineon: F&E zum 50 Jahr-Jubiläum im Fokus

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Am 1. Oktober 1970 hat Siemens in einem angemieteten Gebäude mit 24 Mitarbeiter*innen die Produktion von elektronischen Bauelementen in Villach gestartet. In Handarbeit wurden Glas- und Kunststoffdioden für die damals neuen Farbfernseher und für weitere Unterhaltungselektronik gefertigt. Der heutige Standort in der Siemensstraße wurde im Frühjahr 1973 bezogen. 1999 wurde aus der Siemens Halbleitersparte die Infineon Technologies AG. Die frühere Diodenmontage entwickelte sich von einer verlängerten Werkbank zu einem der modernsten Halbleiterstandorte Europas und zum aktuell forschungsstärksten Unternehmen Österreichs.

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria: „Aus Österreich heraus entwickelte und produzierte Mikrochips haben mittlerweile den Weltmarkt erobert. Wir haben auch zum Start des Jubiläumsjahres die Zukunft klar im Blick. Daher freut es mich sehr, dass wir gerade jetzt neuen Raum für Forschung und Entwicklung schaffen konnten. Ergänzend zum Bau unserer Chipfabrik ist das eine wesentliche Verstärkung für Infineon sowie den Technologiestandort Österreich und Europa. Wir schaffen Raum für Hightech-Arbeitsplätze und bieten auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit attraktive Möglichkeiten für Fachkräfte.“ Das Jubiläum wird aufgrund der Corona-Pandemie nicht mit einer Jubiläumsfeier, sondern mit verschiedenen internen und externen Aktivitäten in den nächsten Monaten begangen.

Neues Forschungsgebäude fertiggestellt

Die Vorbereitungen für den Bau des Gebäudes wurden im Dezember 2018 begonnen, seit Anfang September 2020 beziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuen Büroräumlichkeiten sowie die Labor- und Messtechnikflächen. Insgesamt stehen auf 21.000 m² und sechs Geschossen rund 600 Arbeitsplätze für Forschung und Entwicklung sowie rund 3.800 m2 modernste Labor- und Messtechnikflächen zur Verfügung. Die Forscher*innen arbeiten dort hauptsächlich an zukünftigen Lösungen für den Automotive-Bereich, wie z.B. Elektromobilität, sowie für verschiedene industrielle Anwendungen.

Alles unter einem Dach

Die derzeit auf mehrere Gebäude aufgeteilten Messtechnik- und Laborflächen werden nun im neuen Forschungsgebäude gebündelt. Dort finden einerseits Prüfprozesse für Produkte statt, die sich gerade in der Entwicklung befinden. Auf der anderen Seite werden dort Zuverlässigkeits- und Machbarkeitstestungen sowie Produkt- und Technologiequalifikationen für bestehende Produkte durchgeführt. Sie liefern wichtige Informationen zur Produktlebensdauer und -optimierung. Die Bauelemente werden dort unter anderem für ihre Marktreife getestet.

Die Zusammenlegung an einen Ort bringt große Effizienzsteigerungen durch Equipment-Synergien, kürzere Wege und eine massive Reduktion der logistischen Aufwendungen. Dazu kommt, dass sich die neuen Flächen Tür an Tür mit den Entwicklungsbereichen für Automotive und industrielle Anwendungen befinden, die die wesentlichen „Kunden“ der Labore und Messtechnik sind. Insgesamt werden derzeit rund 260 große Anlagen sowie 600 kleinere Messmittel in diesen Bereich übersiedelt.

Das gesamte Gebäude wird bis Ende des Jahres fertig bezogen sein. Die derzeit noch laufenden Umbauarbeiten in der bestehenden Kantine werden bis Anfang 2021 abgeschlossen.