Pro und Contra
Greenfield vs. Brownfield
Zahlt es sich aus bei einem IT-Projekt alles von Grund auf neu zu entwickeln? Was spricht für einen Greenfield-Ansatz und was für einen Brownfield-Ansatz?
Wird ein IT-Projekt auf der „grünen Wiese“ begonnen, spricht man von einem Greenfield-Ansatz. Baut man das Projekt auf der bestehenden Struktur und Prozessen auf, spricht man von einem Brownfield-Ansatz. Doch worin liegen die Vorteile. Der Experte Florian Gstir, Geschäftsführer und Gründer Concircle Österreich, kennt die Vor- und Nachteile - insbesondere wenn es um SAP-Projekte geht.
Greenfield-Ansatz
Die Vorteile
- Wechsel von einem wartungsintensiven - oftmals hochmodifizierten und mit zahlreichen kundenspezifischen Zusatzentwicklungen erweiterten – System zu einem Standard des Software-Herstellers.
- Durch Standardprozesse können Wartungs- und Betriebskosten deutlich reduziert werden.
- Ursprüngliche Design-Probleme und notwendige Workarounds aus der Erstimplementierung der SAP-Systeme lassen sich bereinigen.
- Technologiesprünge wie ein anderes Frontend (Fiori) sind sehr gut möglich.
Die Nachteile
White Paper zum Thema
- Das Implementierungsprojekt hat eine höhere Durchlaufzeit.
- Die Fachbereiche müssen sich intensiv ab der Neuimplementierung beteiligen und mitarbeiten.
- Für die Projektdurchlaufzeit muss das SAP-ERP-System beibehalten und parallel betrieben werden.
Brownfield-Ansatz
Die Vorteile
- Die Methode hat zumeist eine wesentlich kürzere Durchlaufzeit der Umstellung
- Bisherige Prozesse und Abläufe können beibehalten werden.
- In den Fachbereichen muss in der Regel wenig verändert werden.
- Nach einer schnellen Brownfield-Einführung kann mit agiler Projektmethodik neue S/4HANA-Funktionalität Schritt-für-Schritt eingeführt werden.
Die Nachteile sind
- Neue S/4HANA-Features können (ggfs. sehr lange) nicht genutzt werden.
- Migrations-Tools setzen eine hohe Datenqualität voraus.
- Es müssen mehrere Test-Migrationen durchgeführt werden (Wartungsfenster, Rückstiegsszenarien).