Kurz erklärt : Fünf Fragen zur Blockchain

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1. Was bedeutet Blockchain?

Der englische Begriff Blockchain bedeutet so viel wie Block- oder Datenkette. Die Blockkette besteht aus Datenbanken, in denen Datensätze über Transaktionen festgehalten werden. Sie ermöglicht es Anwendern aus dem privaten oder gewerblichen Umfeld, sensible Daten oder Werte zum Beispiel aus Verkäufen, Lieferungen oder Überweisungen auf vielen Rechnern verteilt zu speichern. Ein zentraler Server, etwa der einer Bank, ist nicht erforderlich. Zwischen Herstellern, Spediteuren, Reparaturbetrieben, oder weiteren Anwendern ausgetauschte Daten sind durch gegenseitige Verknüpfung fälschungssicher.

2. Was ist das Prinzip der Blockchain?

Bei Blockchain werden digitale Informationen blockweise abgelegt. Die Art der „Information“ ist zweitrangig. Es kann ein Vertrag, Zertifikat oder Testament sein. Sämtliche Teilnehmer des Blockchain-Netzwerks können eigenständig prüfen, ob die an einem Austausch beteiligten Akteure mit der gleichen Blockchain-Version arbeiten. Alle Mitglieder verfügen also über eine komplette Kopie oder einen Ausschnitt der Informationskette. Informationen sind damit nicht oder nur mit enormen Aufwand manipulierbar.

3. Worin liegt der Nutzen von Blockchain?

Transparenz, Sicherheit und Effizienz. Das sind drei wesentliche Vorteile der Blockchain. Geldüberweisungen etwa kommen ohne Vertrauensgarantie durch Dritte aus. Anwender brauchen also keine Banken, keine Versicherung, keinen Mittelsmann und keinen Prüfer. Die Teilnehmer können sich aufeinander verlassen. Das Prinzip ähnelt damit dem virtuellen Handschlaggeschäft auf dem Marktplatz. Finanztransaktionen werden sicherer, günstiger und schneller. Notare oder Versicherungsagenten, für deren Dienste momentan hohe Gebühren anfallen, müssen ihre Preise senken.

4. Wo wird Blockchain eingesetzt?

Die Blockchain-Technik wird hauptsächlich in Bereichen eingesetzt, in denen die Nachverfolgbarkeit von Werten von Bedeutung ist. Mithilfe des Blockchain- Seite 2 von 2 Prinzips kann zum Beispiel die Post beweisen, ob ein Paket ausgeliefert wurde. In Zukunft soll die Technologie beim Beglaubigen von digitalen Dokumenten eingesetzt werden. Das Prinzip lässt sich auch auf den Verkauf oder Erwerb von Autos, Häusern oder Aktien übertragen.

5. Wie nutzt Bosch die Blockchain?

Bosch erforscht zahlreiche Nutzungsansätze. Ein fortgeschrittenes Projekt dreht sich um Tachobetrug bei Fahrzeugen. Das Auto sendet in regelmäßigen Abständen den aktuellen Tachostand an eine sichere und weltweit verfügbare dezentrale Datenbank. Die Echtheit der Angaben wird über ein Zertifikat nachgewiesen. Alle übertragenen Daten werden außerdem kryptografisch verschlüsselt und können ausschließlich vom Fahrzeug-Besitzer gelesen werden. Der Datenschutz wird eingehalten, da weder Bosch, noch Projektpartner TÜV Rheinland, noch der Erstausrüster die Fahrzeug-Identifikationsnummer sowie den zugehörigen Tachostand einsehen können. Beim Fahrzeugverkauf kann der Besitzer selbst entscheiden, ob er das Zertifikat erstellen und somit die Echtheit der aufgezeichneten Daten bestätigen lassen möchte. (Für Bosch von Dirk Haushalter)